Montag, 17. Oktober 2016

Jong Ajax - De Graafschap 4:2

Sportpark De Toekomst, rund 2.000 Zuschauer


"Are you coming for Zucchero too?" - Was zum Teufel, Nein! Den italienischen Barden kann ich doch auch gratis am Wiener Donauinselfest sehen, ich warte hier auf die zweite Mannschaft von Ajax Amsterdam, immerhin zweite niederländische Liga. Es gibt aber wirklich auch selten dämliche Fragen.

Es ist fast ein Katzensprung von Düsseldorf nach Amsterdam: Zwei Stunden mit dem ICE und schon ist man in einer anderen Welt. Hatte ich am teils verregneten Wochenende in Deutschland oft das Gefühl, durch ausgestorbene Städte zu wandern, so kann es recht viel belebter eigentlich nicht mehr gehen. Die niederländische Hauptstadt ist streckenweise ja schon zu schön um wahr zu sein. Selten war ich in einer Stadt, die fast durchgängig ein einziges Fotomotiv ist. Mehr Worte spare ich mir daher hier und lasse besser ein paar Bilder sprechen.










Das Stadion der Ajax-Amateure befindet sich unweit der Amsterdam ArenA, einer der ersten neumodernen Multifunktionsarenen überhaupt. Und man kann sonst zu diesem Konzept stehen, wie man will, aber dieses Stadion ist beileibe nicht mitten in die Pampa gesetzt worden, wie so manche Nachfolger. Rund um solch einen Bau hab ich an einem Wochentag selten so viel Leben gesehen. Und dabei handelte es sich nicht nur um internationale Touristen, die auf Stadiontouren warten. Das zeitgleich zum Akademiespiel das Zucchero-Konzert stattfindet, erfahre ich erst beim Warten auf das Match... Das erklärt freilich dann doch einiges Menschenaufkommen hier, ist aber so sicher nicht der einzige Grund dafür.

Auf dem Gelände des Sportparks De Toekomst (die Zukunft, Anm.) befinden sich auch mehrere Plätze für die Kindermannschaften des Klubs, auch diese sind heute bereits am späten Nachmittag gut besucht. Das Amateure-Stadion besteht aus einer größeren, durch die Dachkonstruktion etwas futuristisch anmutenden Haupttribüne und einer kleineren Tribüne auf der Gegengeraden. Letztere wurde erst nach dem Aufstieg in die zweite Liga errichtet, wie auch der Gästesektor. Dies ist heute auch der einzige Bereich, der nicht knackevoll ist.

Die rund 2.000 Zuschauer machen gute, aber rein spielbezogene Stimmung. Dies ist aber auch gerade deswegen nicht schwer, weil das Jugendteam teils beste Ajax-Schule vorführt. Extrem offensiver, technisch versierter Ballbesitzfußball wird hier auf den Rasen gezaubert, der über manche Strecken schon fast zu viele Tricks und Showeinlagen (a la riskanter Ferserl, Übersteiger usw.) beinhaltet. Hab jedenfalls selten ein derart unterhaltsames Zweitligaspiel sehen dürfen.
















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