Freitag, 12. April 2013

Pogon Szcezin - Widzew Lodz 1:1

Stadion im. Floriana Krygiera, 3.000 Zuschauer


Szcezin, das "Tor zur Ostsee", zeigt auf Schritt und Tritt, dass es auf eine reiche Hafen-Vergangenheit und auch Gegenwart verweisen kann. Die Stadt ist im Vergleich zu Lodz oder auch den Warschauer Vororten extrem gut beinander und braucht keinen Vergleich etwa mit deutschen Städten zu scheuen. Selbst die überall außerhalb des historischen Zentrums vertretenen Plattenbauten sind durchaus solide und vermitteln nicht nur den Charme eines industriellen Armageddons.

Einzig das Stadion im. Floriana Krygiera befindet sich in einer etwas upgefuckteren Gegend, aber dennoch kein Vergleich etwa zu Lodz. Das Ticket für dieses Spiel ist etwas für Schwersichtige, aber offensichtlich zur Feier der 40. Ekstraklasa-Saison (allerdings nicht durchgängig, denn das Team ist aktuell nur Aufsteiger) von Stettin angelegt, und auch wenn es heuer nicht so gut läuft für das Team, wird es wohl nicht die letzte sein. Der Vereinsname Pogon wurde übrigens bei der Gründung 1948 von einem - vor dem zweiten Weltkrieg - der größten polnischen Fußballvereine übernommen, Pogon Lwow (Lemberg, heute klarerweise Ukraine).

Das Stadion hat durchaus Charme, auch wenn - oder gerade weil - es eine alte Ostblockschüssel ist. Es zwar das erste reine Sitzplatzstadion Polens (1995), sah dann aber nicht wirklich erneute Renovierungen. Die Tribünen sind in einen Hang gebaut und steil, und in Hufeisenform angeordnet. Das Flutlicht und das winzige Dach, samt dessen Halterung, sind ziemlich dominant, vor allem, wenn man sich von der Stadt aus nähert. Etwas archaisch sind die Imbißbuden, die mit althergebrachten Ölöfen befeuert werden.

Nur rund 3.000 Zuschauer sind zu diesem Spiel gekommen, davon aber ein gar nicht so kleiner Teil aus dem ca. 600 km entfernten Lodz. Stimmung kommt trotzdem von beiden Blöcken ziemlich gut. Die Heimfans stimmen neben den Anfeuerungsrufen auch immer wieder Choräle für das befreundete Legia Warschau an.

Das Spiel dümpelt lange nur so vor sich hin, erst ein Elfer kurz nach der Pause bringt Pogon in Führung, das in dieser Phase auch schon wie der sichere Sieger wirkt. 15 Minuten vor Schluss gelingt den Gästen allerdings noch der Ausgleich.



















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