Montag, 22. Dezember 2014

RB Leipzig - 1860 München 1:1

Red Bull Arena, 27.370 Zuschauer


Das Leben hatte es nicht gut gemeint mit RotorBlatt Leipzig: Der Mauerfall und die damit verbundenen Umwälzungen setzten dem einst so stolzen Traditionsverein der DDR mächtig zu, sodass er sich mittlerweile in den Niederungen der zweiten deutschen Liga wiederfindet. Mit einer hoffnungsvollen jungen Mannschaft und leidenschaftlichen, an ihre eigenen Grenzen gehenden Fans befindet sich der Verein nun aber wieder an der Pforte zur Höchstklassigkeit.

Sonntag, 21. Dezember 2014

Hertha BSC - TSG Hoffenheim 0:5

Olympiastadion, 39.604 Zuschauer


Zu Besuch bei der Alten Dame: Nachdem Union bereits vor vier Jahren beehrt wurde, nun also auch mal die Hertha. Leider hat die Gastgeberin aber nicht gerade den besten Tag erwischt, und eiskalt ist es hier sowieso...

Samstag, 20. Dezember 2014

Bayer Leverkusen - Eintracht Frankfurt 1:1

BayArena, 30.210 Zuschauer


Leverkusen ist, wie es schon zahlreiche Vorbeifahrten in den letzten Jahren vermuten ließen, vor allem eins: flach. Im Prinzip aus einem riesigen Chemiefabrik-Konglomerat bestehend erinnert es frapant an Wolfsburg, der Stadt sie zu knechten. Das merkt man gleich mal am Bahnhof, der eine bessere S-Bahn-Haltestelle ist. Und passenderweise heult dann auch noch die Werkssirene, als ich zum Einchecken ins Hotel komme...

Freitag, 19. Dezember 2014

1. FC Heidenheim - Eintracht Braunschweig 0:1

Voith Arena, 11.800 Zuschauer


Heidenheim ist einer jener Vereine in der zweiten Liga, dem wohl nur wenige Fußballfreunde in Deutschland einen weiteren Aufstieg gönnen würden. Erst 2007 durch die Abspaltung vom Heidenheimer Sportbund entstanden, lässt der Verein große Tradition vermissen, auch wenn sein Gründungsdatum (bzw. das der Vorgängervereine eben) auf 1846 datiert. Kontinuierliche und gute Arbeit haben dennoch in den letzten Jahren für einen steten sportlichen Aufstieg gesorgt.

Samstag, 22. November 2014

FC Banik Ostrava - FK Jablonec 1:2

Stadion Bazaly, 3.119 Zuschauer


Tot. Diese drei Buchstaben beschreiben am besten, wie sich Ostrava Ende November an einem Samstagmittag anfühlt. Die Fußgängerzone: ausgestorben. Der Rest der Stadt: leer. Grundstimmung: kühl. Das Stadtmuseum schließt um 13 Uhr, ebenso das Einkaufszentrum vis-a-vis. Kunden hat es aber ohnehin nur mehr wenige angelockt. Selbst die als eine der größten Amüsiermeilen des Landes angepriesene Stodolni-Straße hat sich - um hier mal Ostbahn-Kurti zu zitieren - "dazuaglegt und is gstorbn". Das Stadion öffnet erst um 19 Uhr, also hab ich viel Zeit, eine Leiche zu erkunden.

Sonntag, 26. Oktober 2014

FC Encamp - FC Santa Coloma 0:3

Camp dˋEsports Aixovall, ca. 40 Zuschauer


Das Flutlichtspiel des heutigen Tages, und diesmal ist es längere Zeit sogar ausgeglichen: Erst in der 39. Minute gehen die Gäste in Führung, danach brauchen sie bis weit in die zweite Hälfte, um den schlussendlich klaren Endstand herzustellen.

Inter Club Escaldes - UE Sant Julia 0:3

Centre Esportiu dˋAlas, ca. 40 Zuschauer


Dieses Spiel der andorranischen Primera wurde im rund 10 Kilometer von der Landesgrenze entfernten spanischen Alas (liegt bei der Stadt La Seu d'Urgell) ausgetragen. Zum Glück bereits ab 16 Uhr, beim Zurückfahren nach Andorra konnte ich nämlich so ungehindert am Stau der grad abreisenden (überwiegend spanischen) Tagestouristen vorbeirauschen. Ähnlich schnell machte hier auch Sant Julia Prozess mit dem Gastgeber.

UE Santa Coloma - UE Engordany 4:0

Estadi Comunal, ca. 40 Zuschauer


Noch im Mai hatte ich gedacht, dass ich nicht so schnell wieder drei Spiele an einem Halbtag sehen würde, doch der Zwergstaat Andorra macht das noch einmal möglich. Zudem sehe ich damit nicht nur 100 Prozent der andorranischen Stadien an einem Tag, sondern noch dazu auch drei Viertel des gesamten Spieltags der Primera Divisio. Dafür haben sich sechs Stunden Anfahrt aus dem Baskenland allemal bezahlt gemacht.

Samstag, 25. Oktober 2014

SD Eibar - Granada CF 1:1

Campo de Ipurua, 4.838 Zuschauer


Eibar und die Umgebung sind gebirgig, das hab ich schon am Montag auf dem Weg nach San Sebastian bemerkt, als ich mir gleich auf einem kleinen Abstecher die Karten für die heutige Partie besorgt habe. Es ist eine skurrile Mischung aus Kleinstadtkonglomorat und Bergland - beides sorgt dafür, dass Parkplätze hier rar sind. Mein Auto steht also zwei Kilometer von der Unterkunft entfernt, den Weg von Ermua nach Eibar nehm ich lieber mit dem Zug, der hier aber fast so wie eine U-Bahn zu nutzen ist und auch fast rund um die Uhr fährt.

Donnerstag, 23. Oktober 2014

Villareal CF - FC Zürich 4:1

El Madrigal, 10.000 Zuschauer


Bevor es zum EL-Spiel ging, besuchte ich noch schnell das römisch-arabische Castell bei Sagunt - bis zum Aufstieg Valencias die bedeutendste Stadt hier. Nach knapp 600 km Autofahrt am Dienstag und dann zwei entspannenden Tagen am Meer eine willkommene Abwechslung. Durch die kaum vorhandenen Touristen im Oktober war es auf der Anhöhe ruhig und entspannend, und allein die Aussicht hat den Aufstieg bezahlt gemacht.

Montag, 20. Oktober 2014

Real Sociedad - Getafe CF 1:2

Estadio Anoeta, 19.098 Zuschauer


Die unglaulich schöne baskische Bergwelt, das nicht allzu berauschende Wetter am Ankunftsort und ein Abstecher zur SD Eibar (mehr davon dann hier) haben dafür gesorgt, dass ich San Sebastian nicht entsprechend mit einem Besuch gewürdigt habe. Nachdem das Estadio Anoeta in nächster Zeit aber eh grundlegend umgebaut wird, werde ich wohl nicht das letzte Mal hier gewesen sein.

Sonntag, 19. Oktober 2014

SD Gernika - Bermeo Club 0:1

Estadio Urbieta, ca. 400 Zuschauer


Die zweite Station an diesem Tag führt mich noch eine Division tiefer als am Vormittag (also die Tercera Division = vierte Liga). Zwar ist Gernika, jene Stadt, die 1937 im Spanischen Bürgerkrieg von den deutschen Faschisten in Grund und Boden gebombt wurde, schnell gefunden und das Stadtzentrum nur kurz und knapp besichtigt, was sich ob des Folgenden als Eingebung des Himmels erweist: Denn der Weg zum Stadion wird zur wahren Odysse...

Barakaldo CF - UD Las Palmas 1:1

Estadio Nuevo Lasesarre, 3.000 Zuschauer


Barakaldo CF ist einer der Klubs, warum es sich in Spanien durchaus auszahlt, auch ein paar Ligen nach unten zu gehen - in diesem Fall in die Segunda B, also die dritte Liga. Das Stadion Lasesarre hat schon von außen ein cooles (auch Architektur-Preise gewinnendes) Auftreten und der Verein hat nicht zuletzt durch seine Arbeiterklub-Tradition und sein linkes Selbstbild sehr rasch einen Stein in meinem Herzen.

Samstag, 18. Oktober 2014

Athletic Bilbao - Celta Vigo 1:1

San Mames, 50.000 Zuschauer


Was für eine Ankunft im Baskenland: Über meiner Unterkunft in Muskiz, einem Vorort von Bilbao, weht die Athletic-Fahne, im Frühstücksraum hängt ein signiertes Trikot von Asier del Horno und der überfreundliche Gastgeber hat ob meiner Fußballbegeisterung schnell einen Narren an mir gefressen. Auch wenn die wahren "Locos de futbol" in seiner Familie angeblich seine Schwester und deren Mann sind, über sehr viel anderes als Fußball redet auch er nicht mit mir.

Sonntag, 21. September 2014

Ruch Chorzow - GKS Belchatow 0:1

Stadion Miejski, 5.400 Zuschauer


"Es lebt!", kreischt meine Abteilkollegin kurz vor Katowice, als ihr ein Insekt im Halbschlaf in den Schoß fällt. Aber es ist zum Glück kein Carabidae-Pseudophonus sondern eine ordinäre Stubenfliege - also tendenziell ungefährlich, wenn auch ein ordentlich großes Exemplar dieser Gattung. Chorzow (Königshütte) liegt noch knapp sechs Kilometer von Kattowitz entfernt und ist in vielen Teilen so eine richtig dreckige, heruntergekommene Stadt im größten Industrierevier Polens, das gesamt rund 2,7 Millionen Einwohner umfasst.

Samstag, 20. September 2014

1. FC Slovacko - FK Dukla Praha 5:1

Mestsky Stadion, 4.056 Zuschauer


Wenigstens konnte ich danach nicht behaupten, man hätte mich nicht gewarnt: "Geehrte Gäste, an diesen Tagen erscheint in unserem Gebiet das Insekt Carabidae-Pseudophonus. Es geht um unschädliches Insekt, das in die Zimmer zum Licht fliegt. In dieser Zeit liegt es nicht in unserem Kräften, das Fliegen dieser Käfer in die Hotelzimmer zu verhindern. Wollen Sie diese Unannehmlichkeit entschuldigen. Wir danken Ihnen für Verständnis." Das konnte ja nur schief gehen...

Sonntag, 31. August 2014

Slovan Bratislava - Dukla Banska Bystrica 3:1

Stadion Pasienky, 1.288 Zuschauer


Mit "Alle Menschen werden Brüder" beginnt mein halber Tag in Bratislava - wenn einem so nett gedankt wird, zahlt es sich ja doch aus, älteren Herren mit Schulterproblemen im Zugabteil beim Runterheben ihrer Koffer zu helfen ;-). Das Wetter ist da wohl etwas skeptischer und weint sich die Seele aus dem Leib. Gegen Nachmittag bessert es sich zum Glück etwas, und dem Stadtrundgang samt Stadtmuseum steht nichts mehr im Wege.

Samstag, 30. August 2014

AS Trencin - Spartak Myjava 2:0

Mestsky Stadion, 2.418 Zuschauer

 

Das Stadtbild des slowakischen Trencin prägen vor allem zwei Bauwerke (wobei die Reihenfolge durchaus auch die Dominanz widerspiegelt): Zum einen die auf einem Felsen errichtete drittgrößte Burganlage des Landes, zum anderen das städtische Stadion, bzw. da vor allem die extrem auffälligen Flutlichtmasten. Ersteres nehme ich bei einem Spaziergang am Nachmittag genauer unter die Lupe.

Sonntag, 10. August 2014

FC Ingolstadt - SV Darmstadt 2:2

Audi Sportpark, 9.000 Zuschauer


Der Shuttlebus vom Zentralen Omnibusbahnhof zum Stadion bietet mir eine Stadtführung der besonderen Art: Zwei, sehr tiefes "boarisch" redende Einheimische kommentieren einen Platz vor mir alles, was uns bei der Fahrt so über den Weg kommt. Startend mit den "wundaschenen Bleamin" am Busbahnhof geht es weiter zu einer "Wos foit denan ei"-Großbaustelle (einer Schule oder FH??), wo nur der historische Stadtmauerturm die beiden Originale erfreuen kann. Vorbei am "rostaden Scheißdreck" (zwei Metallklötze als Denkmal oder Kunstwerk) und rein in die Innenstadt, wo mittlerweile laut den beiden so viel durch neue Bauwerke verschandelt wurde, dass man gar nicht mehr die negativen Highlights herauspicken könne ("Ma gwendt sie jo on ois!"). Positiver wird die Stimmung erst wieder, als der Bus durch das (im Verhältnis beeindruckend große) Industriegebiet der Stadt mit seinen vielen EKZs rollt. Jetzt weiß ich sogar, was früher statt dem "Babyland" mal hier angesiedelt war.

Samstag, 9. August 2014

Erzgebirge Aue - VfL Bochum 1:5

Erzgebirgsstadion, 8.850 Zuschauer


Aue ist sowas von Provinz, dass es ärger gar nicht mehr geht. Nicht umsonst fährt man von Dresden noch knapp über drei Stunden hin, und die Weiterreise nach Nürnberg dauert dann sogar 4 1/2 Stunden. Dennoch hat dieses Kaff einen deutschen Zweitligisten, der mittlerweile immerhin in seine elfte Saison geht, was wiederum immerhin über einem Viertel der Zweitligageschichte entspricht - und das, obwohl damals Wismut Aue natürlich längste Zeit in der DDR-Liga gespielt hat. Die Stadt bzw. Umgebung war für ihren Uranabbau bekannt und verfügt auch sonst über lange Bergbautradition. "Wir kommen aus der Tiefe, wir kommen aus dem Schacht - Wismut Aue, die neue Fußballmacht!" als Schlachtruf im neumodischen Vereinslied kommt also nicht von ungefähr.

Dienstag, 20. Mai 2014

FC Flora Tallinn - FC Levadia Tallinn 0:0

A.Le Coq Arena, 1.670 Zuschauer


Was für ein Abschluss: Eine "echte", moderne Fußball-Arena und auch mal (für estnische Verhältnisse) wirklich viele Zuschauer. Flora spielt - wie bereits einmal erwähnt - ebenso wie das Nationalteam in der "A.Le Coq Arena" (eine große Biermarke hier), die 9.600 Zuschauer fasst und sich im Südwesten der Stadt befindet. Bei (zu Beginn) strahlendem Sonnenschein komme ich in das echt sehr nette Kleinstadion, dessen steil abfallende Tribünen auf drei Seiten überdacht sind. Auf den Längsseiten reichen diese bis auf das Spielfeld heran, auf den Hintertortribünen haben sie Sicherheitsabstand zum Grün. Das Dach, Marke Wellblech, sieht ganz fein aus, ist aber nicht durchgängig dicht, wie sich auch im zweiten Durchgang dann herausstellen wird. Insgesamt verfolgen 1.670 Anhänger dieses Derby - endlich mal wieder so etwas wie richtige Fußballstimmung - fein!

Montag, 19. Mai 2014

FC Nomme Kalju - FC Narva Trans 2:1

Kadrioru Staadion, 200 Zuschauer


Nachdem ich in und um Riga gleich um zwei Matches umgefallen bin (Daugava Riga spielte statt in seinem eigenen Stadion plötzlich in einem, das ich schon kannte, und Spartak Jurmala wurde abgesagt, weil Gegner Jelgava am Mittwoch im Cupfinale antritt), wende ich mich von der Kulturhauptstadt ab und wieder Tallinn zu. Nomme ist eigentlich ein Vorort der Hauptstadt, spielt aber gemeinsam mit Levadia Tallinn im Kadrioru Staadion. Dieses liegt in einem Ausläufer des gleichnamigen und wunderschönen Parks. Gegenüber der relativ großen Haupttribüne befindet sich auch noch eine kleinere - aber außer für TV-Kameras gesperrte - Sitzplatztribüne.

Mittwoch, 14. Mai 2014

JK Tallinna Kalev - FC Nomme Kalju 0:3

Kalevi Keskstaadion, 40-50 Zuschauer


Nach der Besichtigung des maritimen Museums und des Hafens geht es am Abend mit diesem geschichtsträchtigen Verein - und endlich auch wieder einem ordentlichen Stadion - weiter. Kalev (benannt nach dem riesenhaften Helden aus dem Nationalepos Estlands) ist der einzige Verein des Landes, der in der höchsten Liga der ehemaligen Sowjetunion vertreten war (1960 und 61, 1963 wurde der Verein dann aufgelöst). 2002 wurde der Klub neu gegründet und wechselt seitdem immer wieder zwischen erster und zweiter Liga - momentan spielt er aber in der Meistriliiga.

Dienstag, 13. Mai 2014

FC Infonet Tallinn - FC Levadia Tallinn 0:4

Sportland Arena, 100 Zuschauer


Tallinn fühlt sich wie tiefstes Mittelalter an, zumindest in der Altstadt. Am Tag der Ankunft noch durch ein Stadtfest verstärkt, liegt es vor allem auch daran, dass die Lokale der alten Hansestadt ihre Bediensteten hier in mehr oder weniger originelle Kostüme zwingen. Vom Burgfräulein über den Narren bis hin zum Henkersknecht läuft einem so bei der Stadterkundung einiges über den Weg. Zudem wird man fast überall auch noch mit altertümlicher Musik beschallt. Den Stadtmauern entflohen, sieht es schon wieder anders aus, wie ich auch gestern schon feststellen konnte. Teils altertümliche bzw. hin und wieder sogar Holzbauten wechseln da mit typisch sozialistischen Zweck- und teils auch Prunkbauten sowie immer wieder auch modernen Wolkenkratzern ab.

Montag, 12. Mai 2014

FC Puuma Tallinn - Nomme Kalju FC II 1:1

Puuma-Platz, 50 Zuschauer 


Weil's gestern gar so schön war, geht es in der estnischen Hauptstadt gleich mal mit einem Zweitligaspiel - das bisher gar nicht auf dem Plan stand und über das ich zufällig gestolpert bin - weiter.

Samstag, 10. Mai 2014

FS Metta LU - FK Daugava Riga 0:2

Platz der Metta LU, ca. 200 Zuschauer


Der Platz des Universitätsteams von Riga liegt auch nur unweit des Skonto-Stadions und eins kann man bereits beim Eintreffen - nur 15 Minuten nach Schlusspfiff bei Skonto - sagen: Die Stimmung hier ähnelt viel mehr einem professionellen Fußballspiel als zuvor - und das liegt nicht nur daran, dass es sich um ein Derby handelt. Beide Mannschaften haben größere und lautere Fankurven (wenn man in diesem Fall davon sprechen kann), als Skonto zuvor.

Skonto Riga - FC Daugava 2:1

Skonto-Stadion, ca. 50 Zuschauer


75 Minuten später geht es im Skonto-Stadion mit einem Erstligakick weiter. Das Stadion ist an einer Seite zur Stadt offen, sonst aber echt ganz nett und im britischen Stil errichtet. Ziegelmauern und niedrige, aber relativ steile Tribünen geben dem Ding doch speziellen Charme. Erstaunlich ist, dass das Stadion erst im Jahr 2000 errichtet wurde, dennoch schon sehr große Abnützungserscheinungen zeigt. Die Karte um lediglich 2 Euro bekommt man, nicht gerade leicht erkennbar, aber durch etwas herumfragen herausfindbar, bereits im Bauch des Stadions. Zu meinem großen Glück sind alle Sitzplätze überdacht, denn kurz vor Spielbeginn wird aus dem bis dahin leichtem Schauer ein extremer Sintflutregen.

SFK United - 1625 Liepaja 0:2

Seelenloser Bolzplatz, 50 Zuschauer


Es ist St. Hattrick's Day in der lettischen Hauptstadt: Drei Spiele an einem Halbtag hab ich bisher nicht gesehen, und keine Ahnung, ob das so schnell wieder möglich ist. Funktionieren kann das hier auch nur, weil die drei Stadien auf einer Strecke von 700 Metern aufgereiht liegen - in Litauen hab ich für diesselbe Anzahl an Spielen ja die tausendfache Distanz zurückgelegt.

Donnerstag, 8. Mai 2014

FK Dainava Alytus - FK Kruoja Pakruojis 0:5

Alytaus Stadionas, 500 Zuschauer


Zu Alytus im Süden Litauens weist Lonely planet erstmals gar nichts aus, Wikipedia beschreibt es als reine Industriestadt. Dabei hat die "Stadt der weißen Rose" durchaus etwas zu bieten, vor allem im echt charmanten Zentrum. Alytus ist die sechstgrößte Stadt Litauens und die größte im Süden. Rundherum - und auch bei der Anfahrt durchquert - liegen Wälder und Nationalparks.

Mittwoch, 7. Mai 2014

Zalgiris Vilnius - FK Trakai 1:1

LFF-Stadion, ca. 1.000 Zuschauer


Auch in der Haupstadt ist viel auf Religion getrimmt, dafür stehen die Litauer sogar unter Schutz von "ganz oben". Diesem "Gott" musste aber wohl erst das Land auf der Karte mehrmals gezeigt werden... Zu besichtigen gibt es hier jedenfalls viel, und das kann man ob der Kompaktheit der Innenstadt eigentlich sehr gemütlich in einem Nachmittag machen. Die Kathedrale mit den Gebeinen des Landesheiligen, der Gründungsberg von Vilnius, Dutzende Kirchen sowie das letzte verbliebene Stadttor (mit religiösem Touch, oh Wunder!), aber auch Denkmale an die Zeit der Nazi-Invasion in Litauen, wie der ehemalige Eingang zum jüdischen Ghetto, werden vor dem Spiel unter wechselnden Wetterbedingungen abgelaufen.

Dienstag, 6. Mai 2014

FK Siauliai - FK Suduva 1:4

Städtisches Stadion, ca. 700 Zuschauer


"Siauliai ist Litauens viertgrößte Stadt, ziemlich alltäglich und lohnt eigentlich keinen Abstecher", sagt mir der Lonely planet und ich lege schärfsten Widerspruch ein! Auch abseits des Fußballs hat diese Stadt einiges zu bieten: Während der Sowjetära war hier der größte Militärflughafen außerhalb der UdSSR und damit großteils Sperrgebiet, weshalb sie noch heute - alleine durch die zahlreichen Plattenbauten - einen kommunistischen Touch hat. Die startenden und landenden Militärflugzeuge bzw. das Durchbrechen der Schallmauer kann man immer wieder hier hören, ersteres teils auch sehen.

Sonntag, 4. Mai 2014

1. FC Köln - FC St. Pauli 4:0

Rhein Energie Arena, 50.000 Zuschauer


Die Treppe vor dem Dom bereits früh voller Anhänger, in den Straßen Vorfreude auf die kommende Feier in der "Rhein Energie Arena", der FC ist eindeutig wieder in der Bundesliga angekommen. Der Weg zur wohl größten Partyzone Deutschlands - zumindest an diesem Tag - ist allerdings lang.

Samstag, 3. Mai 2014

Viktoria Köln - Fortuna Köln 1:1

Sportpark Höhenberg, 3.400 Zuschauer


Das Meisterwochenende beginnt also in der Regionalliga West: Nach einer Fußballesung am Freitag und dem ein oder anderen ersten Kölsch rund um diese, wird zur endgültigen Einstimmung im "Sportpark Höhenberg" das kleine Kölner Derby besucht. Für Fortuna als Spitzenreiter geht es noch um den Aufstieg in die dritte Liga, auch wenn der Abstand auf den Tabellenzweiten schon sehr solide ist. Viktoria ist zwar in der Meisterschaft auch ganz gut unterwegs, hat aber schon zu viel Rückstand, um noch in das Aufstiegsrennen einzugreifen.

Sonntag, 20. April 2014

Dunaharaszti MTK - Rakosmente KSK 0:0

Dunaharaszti-Stadion, 150-200 Zuschauer


Dunaharaszti grenzt an einen der südlichen Bezirke Budapests und ist mit einer der Vorortelinien ganz gut erreichbar. Die Sehenswürdigkeiten halten sich stark in Grenzen, sieht man mal vom ganz schmucken Hauptplatz mit Post, Cafe, angrenzender Schule und dm-Markt ab. Gleich dahinter liegt ein Park mit Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs und den 1956er-Aufstand. Etwas erstaunt reagiert eine der Kellnerinnen des Cafes, als wir fragen, wie man von hier am besten zum Stadion kommt. Noch mehr verwundert wirkt sie nur, als sie merkt, dass wir das örtliche von Dunaharaszti MTK meinen, und nicht etwa eines der großen Budapester Vereine.

Samstag, 19. April 2014

Ujpest FC - Videoton FC 1:2

Szusza Ferenc Stadion, 2.194 Zuschauer


Nach einer ausgiebigen Besichtigung der Budapester Sehenswürdigkeiten am Freitag und Samstag (darunter auch das riesige Mural zu Ehren des historischen 6:3-Siegs der ungarischen Nationalteam über England in London 1953, das sich im ehemaligen jüdischen Viertel befindet) geht es am Samstagabend gemeinsam mit Hannes, einem Freund aus der Heimat, in den Norden der Stadt, zum ersten Spiel des Wochenendes. Von der U-Bahn-Station noch etwa 20 Minuten Fußweg entfernt, liegt das Szusza Ferenc Stadion mitten in einem Wohngebiet und dadurch nicht gerade leicht erkennbar. Aus Sicherheitsgründen werden wir noch einmal um den ganzen Block geschickt, um unsere Karten in einer kleinen Seitengasse erstehen zu können. Da die Ansteherei doch etwas länger dauerte ist auch nichts mehr mit Stadionumrundung, die aber ohnehin sehr schwer geworden wäre, weil hier entweder alles abgesperrt oder schlicht verbaut ist.

Sonntag, 23. März 2014

Chemnitzer FC - Hallescher FC 1:1

Stadion an der Gellertstraße, 6.085 Zuschauer


Die "Bullen" repräsentieren hier ganz klar die Gastgeber, geht das derzeitige CFC-Stadion doch auf den hiesigen Polizeisportverein zurück, und offenbar wurden zur Feier des Tages jede Menge Freunde aus ganz Sachsen zu dem Spiel geladen. Genauso wie beim Match HFC - Rostock vor einem Jahr sind Unmengen von Polizisten bereits am Bahnhof und über die gesamte Stadt verteilt bei diesem "Ost-Klassiker" anwesend - Stimmungsmässig echt ein Wahnsinn. Das ehemalige Karl-Marx-Stadt gleicht einer Festung.

Samstag, 22. März 2014

VfL Wolfsburg - FC Augsburg 1:1

Volkswagen-Arena, 25.645 Zuschauer


"Eine Stadt, sie zu knechten, sie alle zu finden, ins Auto zu treiben und ewig zu binden", so lässt sich Wolfsburg wohl am besten kurz und bündig zusammenfassen. Erst 1938 errichtet für einen einzigen Zweck, nämlich der VW-Produktion. Dementsprechend dominant im Stadtbild sind die vier riesigen Schornsteine des Werks, um das herum sich mittlerweile die "Autostadt" befindet, mit Salons zu allen VW-Marken und dem "Erlebnis Abholung". Hört sich ganz nach einem feuchten Mateschitz-Traum an und ist es wohl auch.

Freitag, 21. März 2014

1. FC Lok Leipzig - VfB Germania Halberstadt 1:1

Bruno-Plache-Stadion, 2.262 Zuschauer


Gestern ist also der einzige erwähnenswerte Höhepunkt der diesjährigen Europacupsaison der Salzburger passiert: Das Ausscheiden. Zur überschwenglichen Feier ebendieses Ereignisses mache ich mich noch in der Nacht auf, um ins Zentrum des nächsten Bullen-Großprojektes zu reisen. Ausgesucht haben sie sich dafür das "neue Berlin", das seinem Spitznamen in jeder Hinsicht durchaus alle Ehre macht. Nach einem Besuch des Zeitgeschichtlichen Forums mit DDR-Dauerausstellung und ausgiebigem Stadtrundgang nähere ich mich langsam aber sicher dem eigentlichen Objekt meiner Begierde. Eine ganz kleine Dosis RB-Trauerwasser hab ich natürlich auf dem Weg dorthin in den "See der tausend Tränen" vor dem imposanten Völkerschlachtsdenkmal vergossen.

Sonntag, 9. März 2014

Lille OSC - Montpellier HSC 2:0

Stade Pierre Mauroy, 40.000 Zuschauer


Der Sprung über die Grenze macht schlimmste Befürchtungen wahr: Kaum aus dem Zug gefallen und die (man muss wohl ein "einst" anfügen) wunderschöne Innenstadt erobert, sticht sofort der fatale Fehler in die Augen: Diese Lille-aner haben doch in ihrer maßlosen Verblendung eine - und ich bitte die unnötig entstandene Aufregung sofort zu entschuldigen -, eine B E G E G N U N G S Z O N E in das Zentrum gepflanzt. Die Autos fast vollständig verbannt, sind diese armen Geschöpfe der Natur dazu verdammt mit 30 km/h durch die Gassen zu kriechen. Wo die armen Pendler parken, die dann so wie ich einen gepflegten Cappucino um wohlfeile 5,30 im "Le President" zu sich nehmen, konnte ich mir beim besten Willen nicht zusammenreimen - eine Schande. Das heruntergewirtschaftete Cafe war auch knapp vorm Schließen, fürchte ich. Den absurd verschwendeten Platz für Fußgänger hab ich aus Protest selbstverständlich nicht genutzt, meine Hinweise auf eine mögliche Abstimmung über einen sofortigen Rückbau dieses Wahnsinns stießen aber auf taube Ohren - was jedoch auch an meinen mangelnden Französischkenntnissen gelegen haben könnte. Wie aus einer an sich gar nicht so schlechten Idee wieder mal ein Albtraum für unsere besten Freunde auf vier Rädern (die armen Behinderten mit nur zwei, teils gar drei Rädern nicht vergessend) wird, sendet hier jedenfalls einen klaren Hilferuf an die Welt.

Samstag, 8. März 2014

Cercle Brugge - KAA Gent 1:4

Jan-Breydel-Stadion, 11.503 Zuschauer


Zumindest zur ersten Station wär locker auch ein anderer Aufhänger gefunden wurden, beide Spiele des Wochenendes verbinden aber ein Wort von Sibylle Lewitscharoff, das in letzter Zeit für nicht grad wenig Aufregung gesorgt hat, wohl noch besser. "Halbwesen" sind sowohl die teils flämischen, teils wallonischen Belgier als auch die Nordfranzosen, denen mit "Willkommen bei den Schti's" dahingehend ja ein Denkmal gesetzt wurde. Bei den Belgiern sind zudem auch die Ernährungsgewohnheiten doch etwas gewöhnungsbedürftig...

Sonntag, 23. Februar 2014

1. FC Kaiserslautern - VfR Aalen 1:2

Fritz-Walter-Stadion, 25.430 Zuschauer


Endgültig in der Provinz angekommen: Von Karlsruhe aus führt mich mein Weg direkt durch eine idyllische Weingegend in das "Herz der Pfalz", also Kaiserslautern. Die deutsche Hochsprache ist hier zwar noch nicht angekommen, dafür aber jede Menge Amis. Auch durch den Luftwaffenstützpunkt Ramstein ist der Großraum Kaiserslautern die größte US-amerikanische Siedlung außerhalb der USA (mit ca. 50.000 Menschen), in vielen Lokalen kann man sogar in Dollar zahlen. Für mich ist aber was anderes wichtig hier, und das sieht man bereits bei der Einfahrt in den Hauptbahnhof. Das Fritz-Walter-Stadion ist einer der ganz großen Fußballtempel unserer Zeit. Auf dem teils steil abfallenden Betzenberg trohnend sieht man die WM-Arena von 2006 schon von Weitem - echt ein verdammt geiles Stadion.

Samstag, 22. Februar 2014

Karlsruher SC - SV Sandhausen 2:1

Wildparkstadion, 13.322 Zuschauer


Der erst 1715 als Markgräfliche Residenz gegründeten Stadt sieht man auch heute noch an, dass sie damals auf dem Reißbrett geplant worden war. So gehen vom zentralen Schloss die Straßen sonnenstrahlenförmig aus. Überall auf Karlsruhe verteilt sind zudem Prunkbauten der jeweiligen Monarchen und Herrscher. Aus österreichischer Sicht ist die Stadt vor allem aufgrund des letzten großen Europacup-Highlights der Salzburger Austria bekannt: In der Saison 93/94 gelang den Violetten hier der Aufstieg in das Finale des UEFA-Cups.

Freitag, 21. Februar 2014

DSC Arminia Bielefeld - FC Ingolstadt 04 0:2

Schüco Arena, 12.200 Zuschauer


Bielefeld - laut einer deutschen Internet-Verschwörungstheorie gar nicht existent - ist zumindest von der Bildfläche der Bundesliga schon seit Längerem verschwunden. Derzeit kämpft der schwarz-weiß-blaue Deutsche Sportclub in der zweiten Liga gegen den Abstieg und dient mir als Auftakt zu einem Fußballwochenende bei unseren Nachbarn. Die Stadt selbst ist durch den Leinenhandel im Mittelalter zuerst reich und mit der Konkurrenz durch die industrielle Revolution dann wieder arm geworden. Mittlerweile konzentriert sich das größtenteils unauffällige Städtchen vor allem auf Lebensmittelproduktion (etwa Dr. Oetker). Im Stadtzentrum ist vielleicht noch folgendes erwähnenswert: Das alte Rathaus ist mittlerweile das Stadttheater, das neue Rathaus mittlerweile das alte Rathaus und das ganz im St. Pöltner Landesregierungsstil errichtete neue Rathaus steht ganz wo anders.

Sonntag, 9. Februar 2014

VfB Stuttgart II - Stuttgarter Kickers 0:1

Gazi-Stadion auf der Waldau, 3.900 Zuschauer


Das Gazi-Stadion auf der Waldau (früher schlicht Waldau-Stadion) ist mit 500 Metern über dem Meeresspiegel eines der höchstgelegenen Deutschlands. Seit 1905 tragen die 1899 gegründeten Kickers hier ihre Heimspiele aus, auch wenn für die beiden Bundesligajahre (88/89 und 91/92) ins Neckarstadion ausgewichen wurden, tragen somit die Blau-Weißen die Spiele am längsten am selben Platz aus.

Samstag, 8. Februar 2014

SSV Jahn Regensburg - Borussia Dortmund II 2:1

Jahnstadion, 3.600 Zuschauer


Eineinhalb Jahre bevor das neue Stadion von Jahn eröffnet wird, nütze ich die Chance, das altehrwürdige Jahnstadion zu Regensburg noch zu besichtigen. Die ehemalige Reichstagsstadt wurde im Zweiten Weltkrieg fast nicht beschädigt, daher findet sich in der Altstadt noch viel historische Bausubstanz, inklusive der "Judensau" am Dom (einem antisemitischen Marker zum ehemaligen jüdischen Ghetto auf einem der Pfeiler).