Machu Picchu 2018

Es gibt verschiedenste Arten Machu Picchu zu besuchen: Angeblich kann man sich mit dem Hubschrauber einfliegen lassen, auch wenn ich persönlich kein Angebot diesbezüglich gesehen habe. Die zweitteuerste Variante ist dann jene mit der Eisenbahn, die in der Hauptsaison (im peruanischen Winter) von Cusco bis Aguas Calientes, dem Dorf direkt unterhalb der Inka-Ruinen, fährt und pro Ticket rund 90 US-Dollar kostet. Von dort kann man schließlich mit dem Bus für 25 US-Dollar auf den Berg und retour gebracht werden.

Ich habe mich für die billigste Variante entschieden, die inklusive dem Eintritt (knapp 30 Euro) nur rund 80 Euro kostet und neben Bustransport auch Verpflegung und Übernachtung (in einer Jugendherberge freilich) beinhaltet. Diese hat Vor- und Nachteile, wie sie die folgenden Fotos auch ein bisschen zeigen werden. Bei dieser Variante wird man nicht direkt nach Aguas Calientes gebracht, sondern nur zur Zugstation Hydroelectrica, von wo aus man 11 Kilometer entlang der Eisenbahn bis zum Dorf am Fuße des Machu Picchu (heißt nix anderes als alter Berg) wandern muss. Landschaftlich schon nicht unreizend, aber auch durchaus anstrengend, zumal bei tropischen Bedingungen.











Im Paket "enthalten" ist freilich auch südamerikanisches Chaos, das bereits damit beginnt, dass die Informationen eher spärlich gestreut werden. Man wird mehr oder weniger "mitten im Dschungel" an der Eisenbahn abgesetzt und auf den Weg geschickt. Dass die Gruppe außer mir rein spanischsprachig ist (mit den verschiedensten Dialekten Südamerikas), macht die Sache dazu nicht gerade einfacher - auch wenn mir immer wieder freundliche Gruppenmitglieder helfen.

Nach 11 Kilometern Wanderung erreicht man schließlich Aguas Calientes, wo am Hauptplatz die Plätze in den Jugendherbergen verteilt werden. Dies erfolgt dadurch, dass rund 20 VermittlerInnen Namen durch die Gegend schreien. Allerdings war mir nicht bewusst, dass die Gruppe hier auch aufgeteilt wird, ich also nicht mit anderen aus dem Bus in derselben Unterkunft bin. Meinen Namen höre ich jedenfalls selbst eine Stunde nach Ankunft nicht, woraufhin ich über WiFi Kontakt mit der Agentur aufnehme - bis dann im gesamten Ort das mobile Internet ausfällt.

Eine erneute Fragerunde zu allen Vermittlern, ob sie nicht doch meinen Namen auf der Liste haben, bringt dann zum Glück endlich des Rätsels Lösung: Ich stand lediglich mit "Michel", also ohne Familiennamen und falsch geschrieben, auf einem der Blätter. Nie im Leben hätte ich somit auf irgendwelche Rufe korrekt reagieren können. Nach eineinhalb Stunden leichter Besorgnis habe ich aber schlußendlich zumindest mal einen Schlafplatz - und auch ein Restaurant zum Abendessen - zugewiesen bekommen. Dass man in diesem vorerst glaubt, dass ich aber extra zahlen müsste (was dann schließlich nicht der Fall ist), versüßt den Anreisetag zusätzlich.

Die im Paket inbegriffene Führung durch die Inka-Siedlung beginnt am nächsten Tag um 6.30 Uhr, wobei zwei Optionen fürs Hinaufkommen bestehen: Entweder eben den zu bezahlenden Bus nutzen oder rund acht Kilometer und 400 Höhenmeter überwindend gehen. Als Mister Sparefroh entscheide ich mich für Option 2, stehe um 5 Uhr früh rund 2 Kilometer von Aguas Calientes entfernt an der Brücke über den Fluß am ersten Kontrollpunkt (der gerade öffnet), und mache mich mit Dutzenden anderen auf den Weg rauf zur Siedlung.

Abgesehen von der bis zur Hälfte der Strecke vorhandenen Dunkelheit hätte dann sehr bald auch mein körperlicher Zustand nicht mehr erlaubt, dass ich allzuviele Fotos von der Strecke mache. Daher sind die vorhandenen Fotos fast ausschließlich vom Abstieg, den ich dann freilich auch noch drangehängt habe. Wer jedenfalls noch nicht in Machu Picchu war und es mal besucht: Nutzt den Bus! Selbst wenn er teuer ist... Bei aller Schönheit, aber man ist danach richtig, richtig fertig.







Zwischendurch glaubte ich jedenfalls nicht mehr, dass ich bis 6.30 auch tatsächlich am Gipfel sein werde. Ich war es, es war gut so, und ich werde auch keine sowieso überall nachzulesenden Infos über Machu Picchu selbst hier posten. Einfach nur die Bilder:




















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