Freitag, 14. Dezember 2018

NEC Nijmegen - MVV Maastricht 0:1

Goffertstadion, 8.326 Zuschauer


Stell dir vor, du bist ein deutscher Zollbeamter und hältst kurz vor Mitternacht zwei Typen im gemieteten Fiat Panda auf, die dir irgendwas von "Fußballreise" und dem gerade besuchten niederländischen Zweitligisten erzählen. Irgendwie klar, dass neben der peniblen Inspektion des Kofferraumes auch noch ein Blick unter die Motorhaube fällig wird und die Autobahnabfahrt genau nach eventuell weggeworfenen Substanzen untersucht werden muss. "Glaubwürdige Geschichte" hin oder her.

Hier also jene Erlebnisse, die wir laut deutschem Zoll nur angeblich hatten: Das Goffertstadion empfängt uns am frühen Nachmittag, gerade rechtzeitig, um davon noch einige Bilder bei Tageslicht machen zu können. Der Weg in die Innenstadt von Nijmegen wirkte zwar am Plan nicht allzu weit, stellt sich dann in der Realität aber doch als länger heraus. Mehr als belanglose Wohnstraße bekommen wir nicht zu sehen, bevor wir uns in einer Eckpizzeria für den Rückmarsch und das folgende Match stärken.

Das Goffert war zu seiner Errichtung im Jahr 1939 das drittgrößte der Niederlande. Das derzeitige Stadion wurde in die ehemaligen Außenwälle (deren Errichtung mit Hand erfolgten, weshalb es im Volksmund auch "Blutgrube" genannt wurde) hineingesetzt. Von diesem netten Aspekt abgesehen ist die Sportstätte eher unauffällig. Sehr schön anzusehen sind allerdings die zahlreichen Graffitis, die vor allem rund um das Spielfeld auf eine Betonwand aufgebracht wurden.

Fraglich ist jedenfalls, ob das Spiel einem durchschnittlichen Drogenrausch wirklich vorzuziehen war: Beide Mannschaften sind limitiert, Maastricht nur mit einem Hauch mehr Spielidee. Dadurch ist das Match extrem zerfahren und teils schrecklich anzuschauen. Das Publikum quittiert dies auch immer wieder mit Pfiffen und Verfluchungen, ist aber andererseits auch bereit, jeden offensiven Spielzug der Gastgeber nach vorne zu peitschen. Ein Tor entsteht dadurch freilich dennoch nicht, Maastricht kann sich am Ende verdient mit 1:0 durchsetzen.




















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