Freitag, 4. November 2011

Fortuna Düsseldorf - Dynamo Dresden 2:1

Esprit Arena, 32.300 Zuschauer


Die Arena zu Düsseldorf verstrahlt mal sicher alles andere als ihren Namen – nämlich „Esprit“. Von weitem kaum auszumachen, sieht sie, wenn man davor steht, wie ein grässlicher Block aus, der nur dazu geschaffen wurde, um Werbung für die namensgebende Firma zu machen. Auch beim Eintritt wird der Eindruck nicht besser, es fühlt sich an, als ob man in ein riesiges Kinozentrum gehen würde anstatt in ein Stadion. Durch die „Verhüllung“ sind alle Merkmale die einem Stadion von außen eigen sind (Hinteransicht der Tribünen, aber auch die Lichtmasten) eliminiert – und innen wird die sterile Stimmung leider fortgesetzt. Zum Glück ist aber das Dach offen, wodurch man wenigstens nicht das Gefühl hat, einfach nur in einer großen Mehrzweckhalle zu sitzen.

Nun aber genug des Negativen: Abgesehen vom fragwürdigen Stadion hat sich der Besuch des Spiels mal hundertprozentig ausgezahlt. Die 32.300 Fans (darunter wohl leider nur so 900 aus Dresden – wobei da nicht klar war, ob wirklich alle angereisten auch ins Stadion durften) machen von Beginn an wirklich sehr gute Stimmung, die sich dann teilweise auf fantastisch (und fanatisch) steigert. Abwechslungsreiche und kreative Gesänge lassen immer wieder Stimmung aufkommen – am geilsten wird das ganze aber, als die Fans in der Südkurve zum Zählen beginnen: „50 oleee, 51 oleee, 52 oleeee – oleee, oleee – 53 oleeee, 54 oleeee, 55 oleee usw.“ bei dem immer mehr Zuschauer auf den anderen Rängen aufstehen, mitklatschen und –singen, um dann bei „88 oleee, 89 oleee“ das ganze Stadion auf den Beinen zu haben. Bei „95 oleee“ (1895 ist das Gründungsdatum der Fortuna) schreit sich dann echt jeder Zuschauer die Seele aus dem Leib, was einfach eine Mörderstimmung macht. Aber auch die Wechselgesänge, die immer wieder innerhalb der Fankurve angestimmt werden, können einiges. Dazu tragen vor allem auch die Vorsänger bei, die nicht so eine arrogante Ultra-Einstellung an den Tag legen, sondern wirklich gutes Gespür für die „Masse“ haben und sich selbst auch immer wieder zurücknehmen, sowie die Lieder höchstens anstimmen, aber nicht permanent mit der Soundanlage übertönen – wirklich seher, sehr coole Burschen.

Die Mannschaft zahlt den Fans die Bombenstimmung auch dementsprechend zurück, indem sie bereits in der 21. Minute in Führung geht. Kurz vor der Pause fällt dann aber in einem Spiel auf sehr hohem Niveau das 1:1 für Dresden. Der Druck der Fortuna wird zwar in der zweiten Halbzeit immer stärker, aber der Sieg will bis lange in die Nachspielzeit nicht gelingen. Als dann in der 92. Minute (bei zwei angezeigten Nachspielminuten) mit der letzten Chance das 2:1 fällt, explodiert die Stimmung noch einmal – mindestens 15 Minuten lang wird die Mannschaft nach dem Spiel noch frenetisch gefeiert. Wochenendauftakt, was willst du mehr!!!! 












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