Kalevi Keskstaadion, 40-50 Zuschauer
Nach der Besichtigung des maritimen Museums und des Hafens
geht es am Abend mit diesem geschichtsträchtigen Verein -
und endlich auch wieder einem ordentlichen Stadion - weiter. Kalev
(benannt nach dem riesenhaften Helden aus dem Nationalepos Estlands) ist
der einzige Verein des Landes, der in der höchsten Liga der ehemaligen
Sowjetunion vertreten war (1960 und 61, 1963 wurde der Verein dann
aufgelöst). 2002 wurde der Klub neu gegründet und wechselt seitdem immer
wieder zwischen erster und zweiter Liga - momentan spielt er aber in
der Meistriliiga.
Das maritime Museum in der "Dicken Berta" (links) |
Das Stadion des Klubs - das Kalevi Keskstaadion - liegt am
"Polnischen Hügel", auf dem früher ein katholischer Friedhof angelegt
war und ist tief in die Erde versenkt, wodurch man logischerweise
ebenerdigen Zugang zu den Tribünen erhält. Die Zeiten der
Ersatztribünen-Stadien sind nun jedenfalls mal fürs erste vorbei: 12.000
Zuschauer fasst die Arena, die durchaus Charme hat. Zwar sind die
Ersatzbänke in umgebauten Toren untergebracht, sonst ist hier allerdings
alles mehr als reines Provisorium. Das Einzige was wirklich fehlt, ist
eine Flutlichtanlage. Trotz Anpfiffs um 19 Uhr ist die aber wegen der
langen Helligkeit hier kein wirkliches Problem. Plastikbeschalung gibt
es nur im schmalen Mittelbereich der Haupttribüne, der Rest ist mit alten Holzbänken ausgestattet.
Aber selbst die wenigen Plastiksitze werden bei Weitem nicht gefüllt. Höchstens 40-50 Zuschauer verlieren sich bei Anpfiff im Stadion - nur Kalju hat so etwas wie organisierten Support aufzubieten. Die Schreie der Fans hallen immer wieder als Echo von der Gegentribüne zurück - was den teils gespenstischen Eindruck hier nur noch verstärkt. Voll besetzt müsste es hier echt gute Stimmung geben können. Spielerisch bietet das Match durchaus Unterhaltung, wenn auch die Gäste klar überlegen sind. Dies drückt sich am besten dadurch aus, dass sich die beiden Fotografinnen ausschließlich hinter dem Kalev-Tor oder zumindest in deren Spielhälfte platzieren. Das 0:3 ist sogar eher noch sehr schmeichelhaft für die gar nicht so riesenhaft auftretenden Gastgeber.
Aber selbst die wenigen Plastiksitze werden bei Weitem nicht gefüllt. Höchstens 40-50 Zuschauer verlieren sich bei Anpfiff im Stadion - nur Kalju hat so etwas wie organisierten Support aufzubieten. Die Schreie der Fans hallen immer wieder als Echo von der Gegentribüne zurück - was den teils gespenstischen Eindruck hier nur noch verstärkt. Voll besetzt müsste es hier echt gute Stimmung geben können. Spielerisch bietet das Match durchaus Unterhaltung, wenn auch die Gäste klar überlegen sind. Dies drückt sich am besten dadurch aus, dass sich die beiden Fotografinnen ausschließlich hinter dem Kalev-Tor oder zumindest in deren Spielhälfte platzieren. Das 0:3 ist sogar eher noch sehr schmeichelhaft für die gar nicht so riesenhaft auftretenden Gastgeber.
Ganz nebenbei zudem auch noch eine Buchempfehlung: Die
deutsche Ikone der Fußballgeschichtsschreibung, Dietrich
Schulze-Marmeling, hat wieder einmal in die Tasten gehauen und diesmal
die Geschichte von Manchester United verschriftlich. Das Buch ist
absolut eine Empfehlung - selbst wenn man - so wie ich - nicht so der
ManU-Liebhaber ist. Es ist nämlich eigentlich - vor allem zu Beginn -
viel mehr eine Abhandlung über die Entwicklung des englischen Fußballs
(mit Konzentration auf die Red Devils klarerweise) und über die
Industriegeschichte Englands geworden und dadurch echt verdammt
interessant. Das Buch liest sich erwiesenermaßen sehr gut zu
baltischem Beerenkuchen, kann aber sicher auch ohne diesen genoßen
werden.
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