Hidegkuti-Stadion, 500 Zuschauer
Da ich bereits sehr früh in Budapest ankomme und das Match
erst um 14.30 Uhr beginnt, nutze ich die Zeit nicht etwa zum Kartenbesorgen für
das am selben Abend stattfindende Match von Ferencvaros sondern zum Sightseeing - was sich später als folgenschwerer Fehler herausstellen sollte. Auch das
Sightseeing ist wohl als solches eher schwer zu bezeichnen, erstreckt es sich
doch erstens rund um das Hidegkuti-Stadion von MTK und die Bim-Linie 1, die
wohl als Stadion-Linie in die Budapest-Führer eingehen sollte.
Diese Straßenbahn führt nämlich vom Puskas-Stadion über das MTK-Stadion (direkt hinter diesem ist übrigens auch noch das Stadion von BKV Elöre SC [Bild1], das eine unglaublich geile Haupttribüne hat) bis hin zum Albert-Stadion von Ferencvaros. Und das alles in nur fünf Stationen!!! Jedenfalls ist festzuhalten: Budapest ist abseits der touristischen Hotspots einfach unglaublich schiach, upgefuckt und vor Armut nur so strotzend. Einzig die Einsprengsel der kapitalistischen Wunderwelt namens 24-h-Supermärkte strahlen ein bisschen Modernität aus, darunter auch – man höre und staune – sogar ein 24-h-Blumenladen, den ich dann schon wieder für eine neoliberale Perversion gehalten habe.
Diese Straßenbahn führt nämlich vom Puskas-Stadion über das MTK-Stadion (direkt hinter diesem ist übrigens auch noch das Stadion von BKV Elöre SC [Bild1], das eine unglaublich geile Haupttribüne hat) bis hin zum Albert-Stadion von Ferencvaros. Und das alles in nur fünf Stationen!!! Jedenfalls ist festzuhalten: Budapest ist abseits der touristischen Hotspots einfach unglaublich schiach, upgefuckt und vor Armut nur so strotzend. Einzig die Einsprengsel der kapitalistischen Wunderwelt namens 24-h-Supermärkte strahlen ein bisschen Modernität aus, darunter auch – man höre und staune – sogar ein 24-h-Blumenladen, den ich dann schon wieder für eine neoliberale Perversion gehalten habe.
Das Hidegkuti-Stadion ist jedenfalls - seiner Umgebung
perfekt angepasst – in einem, sagen wir mal, renovierungsbedürftigen Zustand,
wenn auch irgendwie reizvoll. Die Haupttribüne erhebt sich – fast schon
klassisch ungarisch – über den Rest des Stadions und wird von einer ebenso
bestuhlten Gegengeraden kontrastiert, die für diese Zweitligapartie allerdings
leer bleibt. Hinter den Toren befinden sich runde Stehplatzbereiche, wo ich mir aber nicht so sicher bin, ob die selbst für ungarische
Ligaspiele noch zugelassen sind. Auf der Haupttribüne sind unterhalb der
vorsinntflutigen VIP-Boxen fein säuberlich alle Cup- und Meistertitel (immerhin
2008 der vorläufig letzte) mit Jahreszahlen vermerkt.
Stimmungsmäßig ist das Match vor 500 Zuschauern
jedenfalls nicht unbedingt der Heuler, einzig der Einpeitscher in Form eines an
Humpdie-Dumpdie erinnernden alten Mannes in blauem MTK-Zirkusdirektoren-Anzug
samt Taktstock weiß wirklich zu unterhalten. Leider beschränkt sich sein – und
damit das des gesamten Anhangs - Repertoire auf alle paar Minuten sehr
theatralisch vorgetragene „MTK“-Rufe (Em-Ti-Ka). Die sehr spritzig auftretenden
Amateure des regierenden ungarischen Meisters tragen durch ihr frühes 0:1 auch
nicht gerade zur Stimmung bei, die paar Auswärtsfans mitten unter dem
Heimanhang hat es jedenfalls gefreut. Lustiger wird es da schon in Hälfte zwei,
als ich meinen Platz verändere und in der Nähe des auf Bild4 zu sehenden
Stehsektors auf eine Gruppe von rund 20 englischen Groundhoppern treffe, von
denen sich die Hälfte mehr der Sonne als des Fußballs und alle zusammen sehr
kräftig am ungarischen Bier erfreuen. Jene drei Briten, die dennoch auch ein
bissl Fußballschauen, werden dabei in ein Gespräch mit einem sehr, sehr alten
Ungarn verwickelt, der pausenlos auf sie einredet, obwohl sie kein Wort davon
verstehen (O-Ton: „I think, he want’s a fight“). Beim 1:1 durch die Hausherren
plärren aber dann die Hopper so laut „MTK“, als ginge es um ihr eigenes Team
(das den Zwischenstandinfos zu folge offensichtlich Arsenal ist).
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