Albert-Florian-Stadion, 9.300 Zuschauer
Die Kurzversion dieses Spiels lautet: Ich bin jetzt (nicht
gerade stolzer) Besitzer einer „Fradi“-Live-Karte. Die längere Version beginnt
ca. 75 Minuten vor dem Spiel, die ich aufgrund der extrem kurzen Anreise von
nur drei Bim-Stationen voller Frohgemut vor dem Stadion lande, wo sich auch
schon verdammt viel tut.
Bei der ersten nach Kartenkaufsgelegenheit ausschauenden Möglichkeit wird mir mitgeteilt, dass ich für ein Ticket eine ID-Card brauche, die ich mir ohne Probleme im Ferencvaros-Fanshop abholen kann. Nachdem ich diesen zuerst mit dem VIP-Club verwechsle und mir dort freundlich aber bestimmt der Zugang verweigert wird, finde ich mich in einer Schlange von rund 300-400 Menschen wieder, die ebenfalls noch eine Identifikation nachweisen wollen. Da die Schlange an der nächsten Kasse ebenso lange ist, gehe ich lieber nicht das Risiko ein, mir einfach so eine Karte besorgen zu wollen, sondern stelle mich brav an. Im Schneckentempo geht es vorwärts, zusätzlich verwirrt von zwei Hostessen, die mir nach 20 Minuten mitteilen, dass ich wahrscheinlich eh gar keine ID brauchen würde. Da sich im Nachhinein allerdings herausstellt, dass diese Information falsch war, bin ich froh, das Martyrium auf mich genommen zu haben. Verkürzt wird dies durch einen englischen Hopper der, genau so uninformiert wie ich, mich zuerst mit seinen ebenfalls Halbinformationen versorgt, dann aber verzweifelt das Handtuch wirft. Rund um das dichte Gedränge spielen sich derweil Szenen ab, die ich als doch mittlerweile etwas herumgekommener Fußballfan durchaus als aggressiv und teilweise angsterregend definieren würde. Unglaublich schiache Glatzen und sonstige Gesellen drängen sich zeitweise durch die Menge und vor – am unheimlichsten wird es allerdings, als ein „Fradi“-Anhänger einem seiner Freunde (und ich glaub das war wirklich einer) aus kurzer Distanz und mit voller Wucht die flache Hand so ins Gesicht schlägt, dass dieser zu Boden geht. Eingezwängt in den Kordon der ID-Aspiranten ist aber jedes Wegbewegen sowieso sinnlos, daher stehe ich auch noch in der Schlange, als das Match bereits beginnen sollte.
Inständig hoffe ich, dass durch die vielen Wartenden der Anpfiff nach hinten verschoben wird und die nicht aus dem Stadion dringende Stimmung lässt mich auch in dem Glauben. Nach einer schieren Unendlichkeit gelange ich jedenfalls in den Fanshop, wo drei Mädels mit der Registrierung der Fans beschäftigt sind. Mit der Plastikkarte in der Hand darf ich dann schließlich raus und drei Meter weiter zur Kassa, wo sich zum Glück die zuvor vorhandene Schlange bereits aufgelöst hat und ich relativ problemlos mein Ticket bekomme. Der Schwierigkeiten nicht genug, werde ich allerdings nun um das ganze Stadion herumgeschickt, bis ich schließlich vor meinem Eingang lande, der sich allerdings nur höchstens 20 Meter von jener Stelle befindet, wo ich die Karte zuvor gekauft habe – Organisation auf höchstem Niveau.
Bei der ersten nach Kartenkaufsgelegenheit ausschauenden Möglichkeit wird mir mitgeteilt, dass ich für ein Ticket eine ID-Card brauche, die ich mir ohne Probleme im Ferencvaros-Fanshop abholen kann. Nachdem ich diesen zuerst mit dem VIP-Club verwechsle und mir dort freundlich aber bestimmt der Zugang verweigert wird, finde ich mich in einer Schlange von rund 300-400 Menschen wieder, die ebenfalls noch eine Identifikation nachweisen wollen. Da die Schlange an der nächsten Kasse ebenso lange ist, gehe ich lieber nicht das Risiko ein, mir einfach so eine Karte besorgen zu wollen, sondern stelle mich brav an. Im Schneckentempo geht es vorwärts, zusätzlich verwirrt von zwei Hostessen, die mir nach 20 Minuten mitteilen, dass ich wahrscheinlich eh gar keine ID brauchen würde. Da sich im Nachhinein allerdings herausstellt, dass diese Information falsch war, bin ich froh, das Martyrium auf mich genommen zu haben. Verkürzt wird dies durch einen englischen Hopper der, genau so uninformiert wie ich, mich zuerst mit seinen ebenfalls Halbinformationen versorgt, dann aber verzweifelt das Handtuch wirft. Rund um das dichte Gedränge spielen sich derweil Szenen ab, die ich als doch mittlerweile etwas herumgekommener Fußballfan durchaus als aggressiv und teilweise angsterregend definieren würde. Unglaublich schiache Glatzen und sonstige Gesellen drängen sich zeitweise durch die Menge und vor – am unheimlichsten wird es allerdings, als ein „Fradi“-Anhänger einem seiner Freunde (und ich glaub das war wirklich einer) aus kurzer Distanz und mit voller Wucht die flache Hand so ins Gesicht schlägt, dass dieser zu Boden geht. Eingezwängt in den Kordon der ID-Aspiranten ist aber jedes Wegbewegen sowieso sinnlos, daher stehe ich auch noch in der Schlange, als das Match bereits beginnen sollte.
Inständig hoffe ich, dass durch die vielen Wartenden der Anpfiff nach hinten verschoben wird und die nicht aus dem Stadion dringende Stimmung lässt mich auch in dem Glauben. Nach einer schieren Unendlichkeit gelange ich jedenfalls in den Fanshop, wo drei Mädels mit der Registrierung der Fans beschäftigt sind. Mit der Plastikkarte in der Hand darf ich dann schließlich raus und drei Meter weiter zur Kassa, wo sich zum Glück die zuvor vorhandene Schlange bereits aufgelöst hat und ich relativ problemlos mein Ticket bekomme. Der Schwierigkeiten nicht genug, werde ich allerdings nun um das ganze Stadion herumgeschickt, bis ich schließlich vor meinem Eingang lande, der sich allerdings nur höchstens 20 Meter von jener Stelle befindet, wo ich die Karte zuvor gekauft habe – Organisation auf höchstem Niveau.
Das Match ist freilich pünktlich angepfiffen worden und als
ich endlich auf der Tribüne lande, läuft bereits die 34. Minute. Zumindest vom
Spielstand her hab ich nichts versäumt, es steht noch 0:0. Allerdings setzt
sich im Albert-Stadion fort, was ich bereits außerhalb feststellen musste: Eine
derart aggressive Stimmung hab ich echt noch nie erlebt. Hinzu kommt das offen
zur Schau getragene rechtsextreme Gedankengut eines Großteils der 9.300 Zuschauer,
sei es durch Transparente, Affenlaute bei schwarzen Spielern oder den wohl
nicht nur zufällig an den Hitlergruß erinnernden Handbewegungen bei den „Hoya
Fradi“-Rufen. Gedanklich bin ich jedenfalls während des gesamten weiteren
Spiels auf höchster Alarmstufe, weil ich ständig Angst habe, dass von hinten,
links, rechts oder vorne irgendjemand glaubt, ich passe nicht hierher. Die
immer wieder direkt ans Gitter stürmenden Typen, die den Linienrichtern alle
möglichen Verbalitäten an den Kopf werfen, steigern dabei nicht gerade mein
Wohlbefinden.
Das Spiel selbst ist auf eigentlich sehr gutem Niveau und
wird sehr rasant geführt. Die 0:1-Pausenführung des Tabellenführers kann
„Fradi“ nach Wiederanpfiff ausgleichen, muss aber am Ende – nicht ganz ohne
Schadenfreude meinerseits – mit dem 1:2 sogar noch glücklich sein.
Nach dem Spiel zeigt sich, dass das Stadion alleine Sicherheitstechnisch längst überholungsbedürftig ist. Der Gästesektor (rund 1.000 Fans aus Debrecen sind mitgekommen) befindet sich just an jener Stelle, wo die Heimfans zu der U-Bahn und der Bim-Station kommen. Bereits kurz nach Abpfiff bildet sich ein Mob, der es sichtlich auf Konfrontation anlegt, vor dem Ausgang. Von der Bim-Station aus sehe ich, wie vorerst die Polizei ein bissl dazwischengeht, sich die Budapester dadurch aber nur wenig beeindrucken lassen. Als die Bullen dann hart eingreifen und immer mehr „Fradi“-Anhänger gegen die Polizei vorgehen, wird es mir dann doch zu heiß und ich mache mich zu Fuß auf den Weg ins Hotel – die Straße für die Bim wurde mittlerweile sowieso gesperrt. Ein gemütlicher Fußballabend sieht jedenfalls nach meinem Geschmack etwas anders aus.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen