Samstag, 31. März 2012

FK DAC 1904 Dunajska Streda - Dukla Banska Bystrica 1:2

Mestsky-Stadion, 942 Zuschauer


Der erste Ausflug in die Slowakei bringt gleich zwei Comebacks: Erstens ist es für mich eine Art Wiederkehr an den Monatsbeginn, weil Dunajska Streda die wichtigste Stadt der ungarischen Minderheit in der Slowakei ist und dies auch überall – nicht zuletzt an der durchgängig zweisprachigen Beschilderung – zu merken ist. Und zweitens auch für den Trainer der Gastgeber, dort hat nämlich wenige Tage vor dem bereits überlegten Trip mit Werner Lorant jener Mann angeheuert, der bereits 2008-2009 den derzeitigen Tabellenletzten der ersten Liga betreut hat (mehr zu Lorant gibt es auch hier).

Sehr viel außer Fußball hat Dunajska Streda jedenfalls nicht zu bieten, vor allem auch deshalb, weil zu meiner Ankunft am Samstag kurz nach Mittag so gut wie alle Geschäfte zu haben – so „ungarisch“ ist die Stadt dann also auch wieder nicht. Außer einer Pizzeria und einem etwas außerhalb liegenden Supermarkt ist alles verwaist, Menschen sieht man nur alle Zeiten einmal – durchrasende Autos dafür umso mehr.

Das Stadion ist schnell einmal gefunden und hält auch in echt, was bereits erste Vorrecherche-Fotos versprochen haben. Die Haupttribüne wirkt von hinten „very british“ und weiß mit der Dachkonstruktion absolut zu überzeugen. Ebendies kann auch der Eintrittspreis: 4 (!) Euro für ein Erstligaspiel ist schon der absolute Niedrigpreis-Hammer. Mit sehr viel Ansturm zum Lorantschen Zweit-Debüt wird augenscheinlich nicht gerechnet, denn auf einen 20-Euro-Schein kann mir an der Kassa nicht herausgegeben werden, wodurch ich zu einem Cola um 1,5 Euro im nächsten Beisl genötigt werde. Das Getränk hinuntergeschluckt, setze ich meine Erkundung im Inneren des Mestsky-Stadion (was schlicht und ergreifend „Stadion der Stadt“ heißt) fort.

Prinzipiell ist es durchaus wohlgefällig, wenn auch sicher nicht gerade das, was man unter einem Hexenkessel versteht: Vis-á-vis der Haupttribüne befindet sich die kleinere, dafür mit einigen Stehplätzen ausgestattete Gegengerade. Flankiert sind beide von dreigeteilten Kurven, die ganz sicher nicht stimmungsfördernd sind, dafür dem Stadion aber einen eigenen Charme verleihen – ebenso wie die Anzeigentafel.

Das Hauptgeschehen bei den Fans spielt sich jedenfalls auf der großen Tribüne ab, die eigentlich ziemlich gut gefüllt ist. Die anderen Sektoren bleiben doch ziemlich leer (Bild6). Laut offizieller Homepage sind es nicht mehr als 942 Zuschauer, die sich im 16.000er-Stadion verlieren. Die Stimmung ist de facto nur matchbezogen, nur vereinzelt gibt es „DAC“-Rufe von der gegenüberliegenden Fantribüne. Viel zu jubeln haben die Zuschauer aber ohnehin nicht, denn der Trainereffekt stellt sich nicht ein. Ein katastrophaler Abwehrschnitzer führt zum 0:1 in der 26. Minute, das nur kurzfristig durch einen Elfer (31.) ausgeglichen werden kann. Denn beinahe im Gegenzug trickst sich die Abwehr von Dunajska Streda wieder selbst auf und lässt das 1:2 zu (33.). In der zweiten Halbzeit haben die Gastgeber in einem durchaus gefälligen Spiel zwar mehr Ballbesitz und auch Elan, im Ergebnis wirkt sich das aber nicht mehr aus.

Noch ein letzter Ungarn-Bezug übrigens: Durch „Hungary“-Schals und Ferencvaros-Utensilien lassen Dutzende Fans erkennen, dass die Slowakei wohl ihr Wohnort aber nicht wirklich ihre Heimat ist.



















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