Sonntag, 7. November 2010

1. FC Union Berlin - Rot-Weiß Oberhausen 2:1

Alte Försterei, 14.168 Zuschauer


Ein kurzer Spaziergang durch den Bezirk Prenzlauer Berg, wo unser Hotel liegt, führt uns auch am Stadion von BFC Dynamo Berlin, Vorzeigeverein der DDR-Hauptstadt vorbei. Der Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark mag zwar schon etwas in die Jahre gekommen sein, aber das doch gefällige Design der Tribüne und die extrem markanten Flutlichtmasten verleihen ihm einen gewissen Charme. Dass er direkt vor der Berliner Mauer lag, fällt heute gar nicht mehr auf, außer durch den Namen des dahinterliegenden Parks und einem stehengebliebenen Mauerteil.

„Die Alte Försterei“ in Berlin-Köpenick hält dann auf jeden Fall, was sie verspricht. Das Stadion in Hufeisen-Form mit der VIP-Tribüne auf der Gegengeraden ist beinahe vollständig ein All-Stander, echt eine Seltenheit. Sowohl Musikwahl vor dem Spiel, als auch die Gesänge während der 90 Minuten können sich echt sehen lassen. Allein die Union-Hymne (von Nina Hagen) zu Beginn des Spiels treibt einem die Gänsehaut über den Rücken, die Wechselgesänge zwischen Fankurve und unserem Stehplatzsektor tun es dann aber auf jeden Fall (ganz zu schweigen von: „Unsre Mannschaft. Unsre Liebe. Unser Stolz. Unser Verein. Union Berlin!“). 

Erwähnenswert sind auch die Gästefans, die so ca. 200 – 300 Zuschauer stellen. Interessant sind sie vor allem, weil sie ausschauen, als wären sie direkt einer Zeitreise in die 80er-Jahre entsprungen: Unglaublich lange Matten und teils skurril-bunte Jogginganzüge – Schimanski hätte seine Freude mit ihnen. Oberhausen geht nach einer Drangphase der Berliner 1:0 in Führung, Union gelingt aber der Ausgleich noch vor der Pause. Nach Wiederanpfiff drängt dann Berlin auf den Siegtreffer, er will aber nicht gelingen. Als schon alles mit dem Punkt rechnet, schießt Union mit dem letzten Angriff doch noch das 2:1, noch dazu local hero Karim Benyamina (Unions erster Nationalspieler [für Algerien] seit Ewigkeiten). Insgesamt sicher das rundeste Fußballerlebnis der drei Tage – und mit 11 Euro für den Stehplatz noch dazu das billigste.









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