Estadio Alfredo Ramos, ca. 200 Zuschauer
Die Post ist auch nicht mehr das, was sie einmal war. Immerhin wurde sie in Argentinien nach zwischenzeitlicher Privatisierung Ende der 90er-Jahre wieder verstaatlicht, nachdem sie der Vater des jetzigen Präsidenten an die Wand gefahren hatte. Für den Sportverein des Unternehmens brachte jene Zeit eine Existenzkrise, von der er sich aber wieder erfangen konnte.
Der Verein der Post- und Telegrafenangestellten hat seinen Sitz im äußersten Osten der Stadt. Das Gelände, auf dem sich auch das Stadion befindet, ist riesig und erinnert an ein Naherholungsgebiet, was es für die Vereinsmitglieder vermutlich auch ist. Hier finden sich alle Anlagen für die diversen Unterabteilungen des Vereins, von Volleyball über Hockey bis hin zum Baby-Fußball.
Das gesamte Gelände wie auch die einzige Tribüne für offiziell 3.500 Zuschauer sind in den internationalen Post-Farben Gelb und Schwarz gehalten, wobei das Stadion fast noch im schlechtesten Zustand von allen ist. Wenige, wenn auch durchaus singfreudige Anhänger haben sich an diesem schwülheißen Nachmittag hier eingefunden. Pünktlich zum Anpfiff der zweiten Halbzeit müssen diese zudem auch von den Rängen fliehen, weil ein heftiges Gewitter einsetzt. Zwar lässt es nach kurzer Zeit tückischer Weise wieder nach, aber nur um wenig später umso heftiger weiter sein Unwesen zu treiben.
Die Mannschaften haben dadurch wenigstens den Hauch einer Ausrede für ihr bisher eher schlechtes Spiel. Ein 0:0 hätte hier niemanden gewundert, aber die Postler lassen es kurz vor Abpfiff dann doch noch klingeln. Dafür setzt dann sogar wieder kurz der Regen aus, um die Anhänger zumindest im Trockenen jubeln zu lassen. Am (langen) Weg zurück zur U-Bahn-Station setzt das Unwetter freilich wieder in doppelter Stärke ein.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen