Wildparkstadion, 13.322 Zuschauer
Der erst 1715 als Markgräfliche Residenz gegründeten Stadt
sieht man auch heute noch an, dass sie damals auf dem Reißbrett geplant
worden war. So gehen vom zentralen Schloss die Straßen
sonnenstrahlenförmig aus. Überall auf Karlsruhe verteilt sind zudem
Prunkbauten der jeweiligen Monarchen und Herrscher. Aus österreichischer
Sicht ist die Stadt vor allem aufgrund des letzten großen
Europacup-Highlights der Salzburger Austria bekannt: In der Saison 93/94
gelang den Violetten hier der Aufstieg in das Finale des UEFA-Cups.
In einem riesigen Parkgebiet liegt das altehrwürdige und noch immer so heißende Wildparkstadion des KSC, das tatsächlich eine Reise in alte Fußballzeiten zulässt. Die Gegengerade noch mit Holzverkleidung, die mächtigen Kurven in einen Erdwall reinbetoniert und riesige, alles überragende Flutlichtmasten - dennoch - bzw. gerade deswegen - läuft gerade eine Initiative zum Neubau des Stadions, um den Anschluss im Profigeschäft zu halten.
In einem riesigen Parkgebiet liegt das altehrwürdige und noch immer so heißende Wildparkstadion des KSC, das tatsächlich eine Reise in alte Fußballzeiten zulässt. Die Gegengerade noch mit Holzverkleidung, die mächtigen Kurven in einen Erdwall reinbetoniert und riesige, alles überragende Flutlichtmasten - dennoch - bzw. gerade deswegen - läuft gerade eine Initiative zum Neubau des Stadions, um den Anschluss im Profigeschäft zu halten.
Auch die Haupttribüne, auf der ich Platz nehme, kommt noch
aus einer anderen Zeit. Buntgescheckte Plastiksitzer im Unterrang,
relativ steile Ränge oben, wobei der Treppenzugang direkt durch den
unteren Bereich sehr cool rüberkommt. Nur hier gibt es im obersten
Bereich auch so etwas wie VIP-Boxen, allein das sonstige Fehlen dieser
Highvalue-Bereiche sorgt schon für ganz eigenen Charme. Hinter den Toren
sind noch Reste einer Laufbahn, die auf den Geraden durch breite
Auslaufbereiche ersetzt wurde, wodurch die Zuschauer schon sehr weit vom
Rasen weg sind, die Stimmung leidet jedenfalls sicher darunter.
Mit dem Badnerlied (wo etwa die "Residenz in Karlsruh'" und
die "Fabrik in Mannheim" besungen wird, Refrain: "Frisch auf, frisch
auf mein Badnerland") kurz vor Anpfiff wird das Old-School-Feeling
endgülig besiegelt, die 13.322 (vielleicht sogar die rund 400
Sandhausner) singen aus voller Kehle mit. Der Großteil der Hardcorefans
nimmt auf den Stehplätzen der Gegengeraden Platz und sorgt eigentlich
durchgehend für eine gute Show. Auch sie sprechen sich in Hälfte zwei
per Transparent für einen Neubau des Stadions aus - aus
stimmungstechnischen Gründen wie gesagt auch voll verständlich.
Wirklich dicht wird es jedenfalls erst in den zweiten 45 Minuten,
nachdem die erste Halbzeit eher lau war. Karlsruhe geht verdient in
Führung, kann danach immer wieder gut kontern und hat bald durch Rote
Karte sogar noch einen Mann mehr am Platz. Als nach dem 2:0 (durch einen
Elfer) bereits alles besiegelt erscheint, kann Sandhausen mit dem
Anschlusstreffer doch noch für spannende Schlussminuten sorgen, der
Ausgleich bleibt aber verwehrt und wäre auch unverdient gewesen. Der KSC
spielt damit als Aufsteiger sogar ein bisschen um den Einzug in die
Bundesliga mit.
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