Estadio Victor Augustin Ugarte, ca. 1.000 Zuschauer
Der Silberabbau machte Potosi im 17. Jahrhundert zu einer der größten Städte der Welt. Gleichzeitig ist der über der Stadt aufragende Cerro Rico auch Synonym für eine nicht genau einschätzbare Anzahl von versklavten Indigenen, die sich in den Minen zu Tode arbeiten mussten. Heute wird vor allem Zinn in dem Berg abgebaut, per Touristentour kann man dies sogar besichtigen. Als Geschenk für die Bergarbeiter könnte man am lokalen Markt davor sogar noch ganz legal Dynamit besorgen.
Der Stadt sieht man den früheren Reichtum im Zentrum an (auch dieses zum UNESCO-Welterbe erhoben). Für bolivianische Verhältnisse ist sie extrem sauber, auch wenn die dieselschweren Minibusse ihre Rauchwolken in der Luft hinterlassen. Selbst etwas außerhalb sind Straßen und Häuser in sehr gutem Zustand.
Das Stadion liegt an sich nicht so weit entfernt vom Zentrum, allerdings sind dafür einige Höhenmeter zu überwinden, vor allem auf dem Weg zurück. In unmittelbarer Nähe befindet sich auch eine Multifunktionshalle, die auch für Boxkämpfe genutzt wird. Diese ist vom Außenauftreten bei Weitem auffälliger, als das Estadio Victor Agustin Ugarte, das sowohl von Real als auch Nacional Potosi als Heimstätte genutzt wird.
Die Weiß-Roten, deren Emblen direkt von River Plate aus Buenos Aires übernommen wurde, sind mit ihrem Gründungsjahr 1942 zwar einer der ältesten bolivianischen Fußballvereine, aber erst seit 2009 erstklassig. Das Match vor schütterer Kulisse erinnert so auch weniger an einen Kick, sondern über weite Strecken an Slapstick - ist also von wirklich schrecklich niedriger Qualität. Nacional geht in der ersten Halbzeit verdient in Führung, erhält kurz nach Wiederanpfiff eine rote Karte, und kann trotz Unterzahl doch noch zwei Tore erzielen.
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