Samstag, 11. August 2012

Diosgyöri VTK - Egri FC 1:0

VTK-Stadion, 6.000 Zuschauer


Diosgyör ist ein Vorort des sich über eine weite Fläche ausstreckenden Miskolc im Nordosten Ungarns, in der Nähe von Debrecen und fast schon an der ukrainischen und rumänischen Grenze. Großen Charme versprüht die Stadt nicht gerade, schon gar nicht Diosgyör, das sehr industriell geprägt ist. Das Stadion besteht aus einer mächtigen Haupttribüne, der eine etwas kleinere Sitzplatztribüne gegenübergestellt ist. Wie sooft in Ungarn sind nur diese beiden überdacht, die Kurven - reine Stehplätze - haben kein Dach, was an einem solchen Regentag nicht gerade angenehm ist.

Im Gegensatz zu vielen anderen ungarischen Vereinen hat Diosgyör einen relativ hohen Zuschauerschnitt, auch gegen Aufsteiger Egri FC finden sich knapp 6.000 Fans im Stadion ein. Die Stimmung wird von Sektor Y getragen, direkt daneben hat sich die Hooligan-Fraktion platziert, mit den bereits aus Kecskemet im April bekannten klar rechtsradikalen Transparenten (remember: "Sturm und Drang"). Die Hools sind zwar sicher ein wichtiger und wohl schlagkräftiger Teil der Fankultur, aber anders als befürchtet ist diese nicht durchgängig rechts angehaucht.

Stimmungsmässig ist es sicher bisher eines der besten Spiele in Ungarn, auch wenn das Stadion einen guten Hall nicht unbedingt fördert. Es wird de facto das gesamte Match hindurch gesungen, hinzukommen Schal- und Klatschchoreos. Immer wieder geht auch die kleinere Sitzplatztribüne mit, manchmal auch die Haupt (vor allem beim langgezogenen: Di-os-györ!). Zu Beginn der zweiten Halbzeit stachelt auch der Stadionsprecher die Stimmung an, indem er abwechselnd die Haupt "Hajrá" und die Gegengerade "Diosgyör" skandieren lässt. Nett ist zudem auch die Vereinshymne, die zwar sicher schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hat, aber echt flott daherkommt.

Das Spiel ist ganz okay, wenn auch mit wenigen Torchancen. Den einzigen Treffer erzielt einer von zwei schwarzen Spielern Diosgyörs, und zwar jener mit der Nummer 88 (eine dieser ungarischen Perversitäten).

P.S.: Direkt gegenüber meinem Hotel habe ich den Friedhof der Wiener Straßenbahngarnituren gefunden!!
















Der "Friedhof der Wiener Bims"

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