Estadio Benito Villamarin, 30.000 Zuschauer
Das Estadio Benito Villamarin mit 56.000 Sitzplätzen liegt im
südöstlichen Stadtteil Sevillas, in der Nähe des Hafens. Von daher stammt auch
der Name des Klubs, Betis war die römische Bezeichnung für den Fluss
Guadalquivir, der durch Sevilla fließt – Balompie wiederum ist das „spanische“
Wort für Fußball. Grün-Weiß sind die Farben des Vereins, was eine Hommage an
die andalusischen Nationalfarben sein dürfte – jedenfalls haben sie kein
Problem mit Violett, denn sowohl die Eintrittskarte ist in dieser Farbe
gehalten, als auch einige (Auswärts-)Dressen der letzten Jahre beinhalteten
diese wunderschönste aller Couleurs…
Sieht das FC-Stadion von außen wie eine große Stierkampfarena aus, so wurde das Betis-Stadion eher dem Modell einer riesigen Betonschüssel direkt aus dem Ostblock nachempfunden – hat aber durchaus Charme. Bis auf die Kurve der Hardcore-Fans sind alle anderen Tribünen dreigeschossig und steil nach oben gebaut – anscheinend sollte auch die Gol sur einmal dreigeschossig werden, allerdings „baut“ man noch daran.
Sieht das FC-Stadion von außen wie eine große Stierkampfarena aus, so wurde das Betis-Stadion eher dem Modell einer riesigen Betonschüssel direkt aus dem Ostblock nachempfunden – hat aber durchaus Charme. Bis auf die Kurve der Hardcore-Fans sind alle anderen Tribünen dreigeschossig und steil nach oben gebaut – anscheinend sollte auch die Gol sur einmal dreigeschossig werden, allerdings „baut“ man noch daran.
Da der spanische Fußballverband das Match in einer der heißesten
Städte Europas um 12 Uhr angesetzt hat, schaffe ich es noch vor meinem Abflug,
die zweite erstklassige Mannschaft Sevillas zu sehen – und das noch dazu bei
der ersten Heimpartie nach dem erfolgreichen Wiederaufstieg. Das Motto des
Stadionheftes ist dementsprechend auch „Wir sind wieder zurück!“. Jedenfalls
ist ein Anpfiff um 12 Uhr bei herunterknallender Sonne und 29 Grad (wie eine
Anzeige vor dem Stadion bestätigt) hochkriminell – ich halte es gerade einmal
25 Minuten auf meinem Sitz aus, dann brauch ich mal eine Abkühlung auf dem WC,
wo ich dann auch einen (ziemlich sicher ob der Sonne) ins Urinal kotzenden Fan
treffe. Zudem gibt es schon in der ersten Halbzeit einige Notarzteinsätze auf
den Tribünen. Nur den Spielern scheint die Hitze wenig zu machen – erstens gibt
es nicht einmal eine Trinkpause, zweitens ist das Niveau der Partie trotz der
Hitze eigentlich gut und das Spieltempo hoch. Ich verbringe dennoch den Rest
der Partie im Halbschatten der Sektoreneingänge. Sevilla drückt von Anfang an und will den guten Start (durch
das 1:0 bei Granada am zweiten bzw. durch den Spielerstreik ersten Spieltag)
offenbar bestätigen. Kurz vor der Halbzeit gelingt dann auch fast die Führung,
durch einen Eingriff vom Mallorca-Goalie und einen darauffolgenden
Lattenpendler können die Insulaner aber das 0:0 in die Kabinen retten. In der
Pause geht es hinter die Tribüne, wo der Schatten etwas Abkühlung verschafft.
Auch in der zweiten Hälfte drückt Betis dem Spiel den Stempel auf, ab der 75.
Minute kommt dann Neuerwerbung Roque Santa Cruz, der auch gleich ein paar
Chancen vorfindet. Den erlösenden Treffer in der 87. Minute erzielt dann Ruben
Castro, als schon einige Fans den Weg nach Hause gesucht haben (und ich
Goldnäschen hab den Eckball samt Tor und darauf folgenden Jubel auf Video ;-)).
Zur Fanleistung: Es mag vieles auch an der Spielzeit liegen,
allerdings kommt sehr selten wirklich gute Stimmung auf. Die Fanchoräle sind
teilweise ganz nett, aber auch nicht unbedingt umwerfend kreativ und wiederholen
sich immerzu. Wirklich Atmosphäre kommt ins Stadion, als (zumindest der
Lautstärke zufolge) 30.000 Zuschauer auf die vorderen Sitze klatschen, das kann
echt was. Bei Kreativität und Lautstärke haben im Stadtvergleich dennoch die
„sevillistas“ vom FC eindeutig die Nase vorne. Auch dass sie (mittels Fahnen
und Transparenten klargestellt) eher die linkeren Anhänger haben, würde bei
notwendiger Wahl mein Herz eher für die Rot-Weißen schlagen lassen. Trotzdem
hab ich mich unter einem Haufen von Grün-Weißen wohl selten so wohl gefühlt,
wie bei Betis.
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