Steigerwald-Stadion, 4.399 Zuschauer
Der
wohl schlechtest sortierte Bahnhofskiosk der westlichen Hemisphäre
lässt mich meine verlängerte Wartezeit auf den Anschlusszug fast
vollständig überbrücken. In der Abteilung "Sport" findet man zwar fast
alles, aber Anglerzeitschriften wie "Fliege und Fisch" und überbordender
Ballast an anderem Schnickschnack sind dann doch so gar nicht das
meine. Göttingen verlasse ich dennoch hochzufrieden mit aktueller
Tageszeitung und Fußballmagazin - Erfurt kann kommen!
Durch den verspäteten Nachtzug aus Wien schlage ich erst zwei Stunden später als geplant in der thüringischen Landeshauptstadt auf, dafür hat sich bis dahin bereits die Sonne ihren Weg durch die Wolkendecke gebahnt und der Stadtrundgang kann bei schönstem Frühlingswetter stattfinden. Viel mehr als zweieinhalb Stunden benötigt man auch nicht, um die schnuckelige Altstadt mit Krämerbrücke, der Zitadelle Petersberg und dem Dom zu durchwandern - Juri-Gagarin-Ring inklusive.
Durch den verspäteten Nachtzug aus Wien schlage ich erst zwei Stunden später als geplant in der thüringischen Landeshauptstadt auf, dafür hat sich bis dahin bereits die Sonne ihren Weg durch die Wolkendecke gebahnt und der Stadtrundgang kann bei schönstem Frühlingswetter stattfinden. Viel mehr als zweieinhalb Stunden benötigt man auch nicht, um die schnuckelige Altstadt mit Krämerbrücke, der Zitadelle Petersberg und dem Dom zu durchwandern - Juri-Gagarin-Ring inklusive.
Thüringer
sind jedenfalls überraschend kommunikativ, an sehr vielen Stellen werde
ich - noch dazu durchwegs zuvorkommend - angesprochen und in das eine
oder andere Gespräch verwickelt. Selbst schlecht gelaunte Menschen hier
sind freundlich, wie etwa ein unzufriedener Kunde vor den Stadiontoren,
der sich einfach zu mir auf die Bank in der Sonne setzt und zu schimpfen
beginnt. Conclusio: Das Volk hat zwar kein Geld, es will aber früher
als eine Stunde vor Anpfiff ins Stadion, um Geld ausgeben zu können
(schließlich kommt es ja von weit her und hat nur Frühstück im Magen) -
man suche den Widerspruch!
Dem
Volk wurde hier mit dem Steigerwaldstadion in den letzten Jahren
immerhin eine neue Multifunktionsarena hingestellt, deren einziger Makel
ist, dass RWE momentan gegen den Abstieg aus Liga 3 spielt.
Zusammenhalts- und Kampf-Appelle prägen daher auch das Vorprogramm -
deren nettester Aspekt das Umrunden des Spielfelds durch die
Spieltagskinder ist, die die sich aufwärmende Mannschaft lautstark
anfeuern.
Der
Stehplatzsektor von RWE gibt auch das Spiel durch ganz gut Gas, die
Mannschaft belohnt diesen Einsatz allerdings nicht wirklich. Von beiden
Seiten wird weitgehend ein eher maues Spiel geliefert, die Althauer in
meinem Block ergehen sich zusehends in Schmähgesängen, etwa über die
"schöne Ballerina", die doch ihr Röckchen anziehen und ihnen ein Tor
schenken solle. Doch weit und breit keine Tänzerin zu sehen...
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