Seacon Stadion De Koel, 4.600 Zuschauer
Und wieder einmal bin ich an einen sportbegeisterten Hotelier geraten: Er selbst schippert demnächst mit ein paar Kumpels mit dem Boot zu Sunderland gegen Arsenal. Dass man auch nach Venlo an der niederländisch-deutschen Grenze fahren kann, "um Fußball zu gucken", macht ihn aber eher sprachlos.
In der Stadt selbst ist derzeit Kermis (schreibt man tatsächlich mit i und e umgedreht), das macht den Spaziergang durch den schönen historischen Kern eher zum Spießrutenlauf, auch wenn am früheren Nachmittag noch nicht so viel los ist. Die klassischen niederländischen Backsteinbauten sind jedoch leider fast durchgängig mit Pommesbuden und diversen Fahrbetrieben zugestellt.
Das Stadion liegt einen knappen Kilometer vom Bahnhof entfernt. Dort erwartet mich am Abend bereits ein Dauerkartenbesitzer des FC Köln, dem ich schon beim Kartenkauf zufällig über den Weg gelaufen bin. Mit dem begeisterten Fan von Toni Polster und (nonanet...) Peter Stöger philosophiere ich etwas übers Hoppen, bevor es mich ins noch leere De Koel zieht.
Der bereits etwas in die Jahre gekommene Bau ist absolut kultig. Einziger Eingang für die Sitzplätze ist unterhalb des Bussinesbereichs durch einen Tunnel. Danach kann man über einen Rundweg zu den zwei Geraden und einer der Hintertortribüne wandern. Nur der Stehplatzbereich der Heimfans - und klarerweise auch der Bereich der Gästefans - haben einen separaten Eingang. Eine Gerade und eine Hintertortribüne erstrecken sich über zwei Ränge, beide in einen Hang hineingebaut. Dichte Stimmung kann durch den weiten Abstand zwischen ihnen zwar leider nicht aufkommen, aber das Stadion ist in seiner Art sicher einzigartig.
Die Atmosphäre während des Spiels ist sehr fein, weil bei guten Aktionen immer das ganze Stadion mitgeht und laut wird. Überall wird zudem lautstark das sonstige Geschehen am Rasen mitkommentiert, verflucht oder gelobt. Die Gästefans haben zwar beim Spiel nicht allzu viel zu lachen, singen aber 90 Minuten durch.
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