Hardtwaldstadion, 5.345 Zuschauer
Fußballaffines Küchenpersonal, das einem die Zimmerschlüssel reicht, und einem dabei auch noch den Tipp gibt, auf das Frühstück im Hotel gern verzichten zu können ("Beim Bäcker um's Eck n'Brötchen is' genau so gut"), ist mir einfach das liebste... Mein Koch aus Sandhausen hat angeblich noch dazu einen bekannten Cousin zweiten Grades, nämlich Luka Modric. Mit diesem Zweig der Familie hat er aber laut eigenen Angaben nicht viel Kontakt, für eine Einladung ins Bernabeu reichte es daher noch nicht. Und mein Ziel ist heute mit dem Hardtwaldstadion sowieso um ein paar Dimensionen kleiner.
Die Germanen sind jedenfalls entweder verrückt pervers oder in der Region um Heidelberg einfach besonders abgehärtet. Die mobile "Nicos Eisstube" erfreut sich vor dem hiesigen Stadionstückwerk - vier unterschiedlichste Tribünen mit verdammt vielen Stehplätzen bilden hier einen ganz netten Fußballplatz - nicht zu verachtender Beliebtheit. Soll ja auch bald wieder Sommer werden immerhin. Mir reichen die extern eisigen Temperaturen aber vollauf.
Fast schon warm ums Herz wird mir allerdings, als plötzlich völlig unangemeldet mein mit mir um Stadionpunkte konkurrierende Arbeitskollege vor mir steht. Klar, man kann sich auch schon mal in Sandhausen zufällig treffen :-). So erleben wir beide eine - zumindest in der ersten Halbzeit - sehr flotte Partie, die Braunschweig in den zweiten 45 Minuten dann etwas glücklich, im Endeffekt aber doch verdient für sich entscheiden kann. Es ist jedenfalls nicht so, dass Sandhausen behaupten könnte, nicht selbst zu viele Chancen vernebelt zu haben.
Fantechnisch sind die Gäste eindeutig überlegen, auch wenn die Anzahl der (auf derselben Tribüne untergebrachten!) Hardcores sich durchaus die Waage hält. Nach dem sehr umstrittenen 2:0 für die Blau-Gelben wird es kurze Zeit etwas brenzlig zwischen den beiden Lagern, insgesamt sind die Sektoren aber doch zu gut abgesichert, um hier etwas eskalieren zu lassen.
Immer dieses "Gesindel" auf deutschen Plätzen... |
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