BayArena, 30.210 Zuschauer
Leverkusen ist, wie es schon zahlreiche Vorbeifahrten in den letzten Jahren vermuten ließen, vor allem eins: flach. Im Prinzip aus einem riesigen Chemiefabrik-Konglomerat bestehend erinnert es frapant an Wolfsburg, der Stadt sie zu knechten. Das merkt man gleich mal am Bahnhof, der eine bessere S-Bahn-Haltestelle ist. Und passenderweise heult dann auch noch die Werkssirene, als ich zum Einchecken ins Hotel komme...
Die Stadt wurde erst 1930 gegründet, hat mittlerweile 160.000 Einwohner und ist auf dem Reißbrett geplant. Dementsprechend besteht das Zentrum auch aus einem einzigen Einkaufszentrum. Das in der Nacht beleuchtete Bayer-Kreuz zeigt auch noch dem letzten Zweifler, wem diese Stadt gehört.
Das Bayer-Kreuz ist - vor allem in der Nacht - immer und überall zu sehen |
Was das Stadion gut macht, haut die Bayer-Hymne dann wieder zusammen. "In unser Stadt, da gibt es viel zu sehen / viel zu entdecken, zu erleben, zu verstehen / nicht in Köln und in Düsseldorf, nein hier sind wir zu Haus", wird da zumindest ebenso hochstehender Musik gedichtet - das Image der Werkself verbessert sich durch so viel Selbstbetrug (bis auf den letzten Teil, der ja nicht zu bezweifeln ist) bei mir um keinen Deut. Die Weihnachtsmann-Bommelmütze nehm ich aber trotzdem mit nach Hause.
Supporttechnisch sind beide Seiten durchaus gleichauf, was bei den bekannt auswärtsstarken Frankfurtfans ja zumindest einem Kompliment für die Leverkusen-Anhänger gleichkommt. Der Funke aus der Ecke der Heimfans springt aber nur selten auf das gesamte Stadion über. Nach dem frühen Elfertor zur Gästeführung gibt es kurz Pyro-Einsatz im Adler-Sektor - nach dem Ausgleich von Bayer kocht aber sogar kurz die ganze Hütte. Das Remis ist allerdings vollkommen verdient für beide Mannschaften.
Das 0:1 durch Foulelfer für die Frankfurter |
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