Sparda-Bank-Hessen-Stadion, 5.052 Zuschauer
Das Stadion am Bieberer Berg heißt auch "Sparda-Bank-Hessen-Stadion" und bietet mit der (laut Eigendefinition "bundesweit einzigen") Bankfiliale unter einer der Tribünen eine nachgerade sensationelle Spezialität. Der Baustil an sich ist - positiv ausgedrückt - ein Beweis der deutschen Stahlbetonkunst, böse Zungen würden wohl von faschistoidem Trotzbau sprechen.
Zumindest auf den beiden Hintertortribünen sind die Stadionpfeiler jedenfalls nicht unbedingt blendend in Szene gesetzt, wer sich für die Sitzplätze hinter diesen entscheidet, wird wohl sein sichtbehinderndes Wunder erleben. Für Architekturkritiker würd sich die Arena jedenfalls eignen. Für Fußballfans interessant ist allerdings die lange Stehgerade, die aus dem alten Stadion herübergerettet wurde und einen legendären Ruf besitzt. Direkt daran angrenzend befindet sich der Steh- und Sitzplatzbereich der Gäste. Bei gut gefülltem Stadion müsste das echt für besondere Stimmung sorgen.
Nur 5.052 Fans bringen das zwar nicht hin, aber dennoch ist die Atmosphäre ganz nett, was man vom Spiel leider nicht behaupten kann. Zwar starten die Gastgeber schwungvoll und offensiv, die Aachener erarbeiten sich aber ab der zwanzigsten Minute ein Chancenplus in einer sehr zerfahrenen Partie. In die Kabine werden die Kickers lautstark zurückgepfiffen.
Die zweite Halbzeit startet zwar spielerisch keineswegs besser, aber zumindest in einigen Aspekten turbulent: Erst sorgt ein von den Aachenern geklauter OFC-Fetzen für mächtig Bewegung auf den Tribünen, ein Sturm des Gästeblocks kann nur mit Mühe verhindert werden. Die Polizei bekommt vom Offenbacher Mob jedenfalls direkt auf den Stehplätzen einiges ab, danach geht es offenbar hinter der Tribüne weiter.
Dann zeigt der Wettergott, dass er für Fußball fix nix über hat. Minutenlanger Schneehagel bei extremen Luftwirbeln sorgen für eine blitzartige Neuaufteilung auf den Sitzplatztribünen und kurz auch für extrem schlechte Sicht am und auf den Platz. Wirklich Schwung und damit auch gute Atmosphäre kommt erst ab der 80. Minute auf. Erst stochern die Offenbacher den Ball irgendwie ins Tor und lassen die Fans schon von einem Glückssieg träumen, doch fünf Minuten später gelingt den Gästen allerdings der hochverdiente Ausgleich.
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