Rudolf-Kalweit-Stadion, 500 Zuschauer
Die zweite Liga ist das höchste der Gefühle, das die Arminia jemals erleben dürfte, derzeit kickt sie in der Landesliga. Das Rudolf-Kalweit-Stadion befindet sich im Osten der Stadt und ist für einen Landesligisten doch ganz ordentlich. Die überdachte Haupttribüne, größtenteils mit Holz verkleidet (!), ist umgeben von dahindämmernden Stehplatzrängen, die von der grösseren Vergangenheit zeugen. Seit der Nachkriegszeit spielen die 1910 gegründeten "Blauen", deren Fanartikel und eigentlichen Vereinsfarben aber schrägerweise grün sind, hier.
Während der ersten Halbzeit in der Fankurve erfahre ich so einiges: Erst wird einem Jugendspieler der Spenden sammelt mitgeteilt, dass er "Ja nicht zu den Roten (also 96)" gehen soll, dann erkennt einer der Fans meinen Austria-Salzburg-Pulli und nimmt mich zum "Schnacken" mit zu seinen Freunden hinterm Tor. Dort erfahre ich, dass er 10 Jahre in Valencia gelebt hat und seitdem glühender Levante-Anhänger ist - macht ihn gleich sympathisch. Der "künstliche Hype" um die Roten stört ihn ziemlich und er erzählt von Zeiten, wo die Arminia noch mehr Fans hatte als 96. Zudem erfahre ich auch, dass vor dem Straßenausbau auch noch hinter dem zweiten Tor eine Tribüne stand und die Überdachung der Haupttribüne vom legendären Stadion Borussia Dortmunds, der Roten Erde, stammt. 1974 wurde es über die Autobahn nach Hannover zur Arminia transportiert.
Spielerisch ist es ein netter Landesliga-Kick, bei dem Arminia bereits in der zweiten Minute in Führung geht. Bis zur Pause wird diese auf zwei Tore ausgebaut. Nach Wiederanpfiff werden die Blauen aber etwas nachlässig und nehmen zwischenzeitlich sogar den Ausgleich hin. Danach drehen die Gastgeber allerdings nochmal auf und stellen innerhalb weniger Minuten auf 5:2. Das dritte Tor der Gäste trägt nur mehr zur Ergebniskosmetik bei.
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